Hölzer, Hugo |
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Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Barby 1902–05 erhielt H. eine Lehrerstelle in Plötzky/Kreis Calbe und war danach seit 1910 in Cochstedt/Kreis Quedlinburg als Lehrer, Organist und Küster angestellt. 1933 wechselte er nach Förderstedt/ Kreis Calbe. Neben seinem Lehramt widmete sich H. in allen Dienstorten der Erforschung seiner Heimat. Mit Adolf Becker wandte H. sich erdgeschichtlichen Beobachtungen zu und war auch ein erfolgreicher archäologischer Denkmalpfleger, dem die Sicherung bedeutender Funde gelang (vgl. Schulz, 1927). Herauszuheben sind seine langjährigen Beobachtungen der Flora des Hakels und der Salzflora im Magdeburgischen überhaupt. Vor allem beschäftigte sich H. mit der Volkskunde und Geschichte und schuf u. a. eine bedeutende Sammlung niederdeutscher Wörter und Redensarten mit ca. 20.000 Belegen aus dem Hakelgebiet und der Südbörde (im Börde-Museum Ummendorf), sammelte die Sagen des Hakelgebietes und zeichnete mehr als 2.000 Volkslieder mit Noten auf. Im Zuge genealogischer Forschungen verzettelte H. die Kirchenbücher von Cochstedt und Förderstedt. In seinen letzten Lebensjahren galt sein Forschen und Sammeln der Bördetracht.
Werke: Eine alte Volksweise. Betrachtungen über das Singen und Sagen des Volkes, 1929.
Nachlaß: Börde-Museum Ummendorf.
Literatur: Walter Schulz, Ein Tierkopfbruchstück von Cochstedt, in: Js. für die Vorgeschichte der sächsisch-thüringischen Länder 15, 1927, 29–31; Otto Held, H. H. †, in: Börde-Bote. Heimat-Zs. für Börde und Holzland, 1956, 12f.; Peter Schmidt, Zur Geschichte von Geologie, Geophysik, Mineralogie und Paläontologie. Bibliographie für die DDR. Veröffentlichungen der Bergakademie Freiberg 40, 1970; Hagen Herdam, H. H., Flora des Hakels (etwa 1928–32), aus dem Nachlaß zusammengestellt, Ms. 1977 (Börde-Museum Ummendorf) mit einer Bestandsgeschichte von Heinz Nowak, 1981; Heinz Nowak, Bibliographie H. H., Ms. Klein Wanzleben o. J.
Bildquelle: *Börde-Museum Ummendorf.
Heinz Nowak