Schumacher, Ernst
geb. 07.10.1896 Burg,
gest. 24.02.1958 Bonn,
Schriftsetzer, Parteisekretär.

Als elftes Kind einer Arbeiterfamilie erhielt S. seine erste politische Prägung in der Arbeiterjugend. Er absolvierte eine Schriftsetzerlehre und trat 1914 dem Buchdruckerverband und der SPD bei. Seit 1922 war er als Unterbezirkssekretär der SPD in Magdeburg tätig. Zuständig für Oschersleben-Wanzleben, setzte er sich besonders für die weltlichen Schulen ein, aktivierte das Leben in den Ortsvereinen und entwickelte den Unterbezirk zu einer mitgliederstarken und im Kampf gegen den Nationalsozialismus abwehrbereiten Regionalorganisation der SPD. Im Herbst 1932 ging er als Bezirksleiter nach Düsseldorf und bereitete im Westen fünf Bezirke auf die illegale Arbeit vor. 1933 leitete er von Arnheim und Amsterdam aus das Grenzsekretariat West. Per Parlamentsbeschluß aus den Niederlanden ausgewiesen, setzte S. seine gefahrvolle Arbeit von Belgien aus fort. Deutschland bürgerte ihn 1936 aus und forderte seine Auslieferung. Bei Kriegsausbruch emigrierte S. nach Bolivien, gründete hier den Landesverband der SPD mit und gab die SPD-Wochenzeitung Rundschau von Illimani heraus. Ende 1947 kehrte S. zurück, war zunächst Bezirkssekretär der SPD Unterfranken, leitete dann bis 1953 den Verlag Neuer Vorwärts in Bonn.

Literatur: Bio Hdb Emigr 1, 674f.; Franz Osterroth, Biographisches Lexikon des Sozialismus, 1960, 279f. (B).

Bildquelle: *Sammlung Beatrix Herlemann, Hannover (privat).

Beatrix Herlemann