Krüger, Gustav
geb. 14.09.1878 Thorn,
gest. 03.12.1927 Magdeburg (Suizid),
Schriftsetzer, Redakteur, Polizeipräsident.

Seit 1909 als Arbeitersekretär in Dessau und seit 1912 in Bremerhaven tätig, wurde der 38jährige 1915 eingezogen. Im Sommer 1916 erlitt er in Nordfrankreich eine schwere Verwundung. Vom Lazarett aus betreute er die Publikation seiner bereits in der Magdeburger Volksstimme und in anderen Parteiblättern erschienenen Feldpostbriefe, zusammengefaßt in dem 1916 erschienenen Band “Der Sozialist an der Front”. Im April 1919 zum Polizeipräsidenten von Magdeburg ernannt, übte er das Amt energisch gegen alle rechten und linken Gegner der Republik aus, bis ihn eine Hetzkampagne, gegen die ihn Horst Baerensprung gerichtlich verteidigte, Ende 1925 verdrängte. Er gehörte zu den Mitbegründern des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und des Reichsbanners Schwarz Rot Gold. Von 1919 bis 1921 vertrat er die SPD im Stadtparlament. Als Chefredakteur der Illustrierten Reichsbanner-Zeitung zeichnete er seine zahlreichen Artikel mit “gk”. Die haltlosen Anschuldigungen und Verleumdungen in der bürgerlichen Magdeburger Presse trieben den empfindsamen Mann in den Selbstmord.

Werke: s.o.

Literatur: Nachruf, in: Illustrierte Reichsbanner-Zeitung Nr. 51 vom 17.12.1927 (B); Sammlung Beatrix Herlemann, Hannover (privat).

Beatrix Herlemann

letzte Änderung: 10.02.2005