Röber, Walter |
Der Sohn einer Arbeiterfamilie engagierte sich bereits in der Arbeiterjugend und trat 1912 der SPD bei. Im Krieg armamputiert, gehörte er zu den Mitbegründern des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen, deren Gauleiter er für die Provinz Sachsen bis 1933 war. Auch das Reichsbanner Schwarz Rot Gold gründete er mit, gehörte dem Gauvorstand Magdeburg-Anhalt und dem Bundesvorstand an. Als zweiter Vorsitzender des SPD-Bezirksverbandes war R. Mitglied im Provinziallandtag und von 1924 bis 1933 Stadtverordneter. Hier profilierte er sich als Sprecher der Armen. Im Kampf gegen den Nationalsozialismus trat R. auf zahlreichen Kundgebungen als Redner hervor. Deshalb geriet er ab 1933 mehrfach in Haft. Seinen Lebensunterhalt verdiente er jetzt mit einem Reinigungsbetrieb. Später arbeitslos, wechselte er 1940 nach Berlin über, wo er in einem elektrochemischen Werk Anstellung fand. Nach 1945 wirkte er als Bezirksleiter der SPD im Wedding, als Bezirksrat für das Sozialwesen und wurde nach der ersten freien Wahl zum Bezirksbürgermeister vom Wedding gewählt. Dieses Amt übte R. in den Wiederaufbaujahren mit Initiative und Tatkraft bis zu seinem krankheitsbedingten Rücktritt 1956 aus.
Literatur: Sammlung Beatrix Herlemann, Hannover (privat).
Bildquelle: Volksstimme Magdeburg vom 17.11.1929, Skizze von Bruno Beye.
Beatrix Herlemann