Möwes, Heinrich |
Der Beamtensohn M. wuchs nach dem frühen Tod des Vaters bei seinem Onkel in Magdeburg auf, besuchte die dortige Domschule und studierte anschließend evangelische Theologie in Göttingen. Voller Begeisterung für das Vaterland trat er noch während der Studienzeit als freiwilliger Jäger in das preußische Heer ein und erhielt für persönliche Tapferkeit das Eiserne Kreuz und den russischen St. Georgs-Orden. 1817, nach Beendigung seines Studiums in Halle, wurde M. zunächst Lehrer an der Domschule in Magdeburg. Bereits 1818 als Prediger nach Angern und Wenddorf berufen, setzte er sich dort nachhaltig für eine Verbesserung der Schulverhältnisse und der Ausbildung der Lehrer ein. Hier entstanden auch erste geistliche Lieder, die bei den Lehrer-Konferenzen gesungen wurden. 1822 trat er das Pfarramt in Altenhausen und Ivenrode an, das er bereits 1830 aus gesundheitlichen Gründen niederlegen mußte. Im selben Jahr zog er mit seiner Familie nach Magdeburg, kam aber 1832, ohne die erhoffte Anstellung in der Verwaltung gefunden zu haben, nach Altenhausen zurück. M. erwarb sich durch seine seelsorgerische Tätigkeit nicht nur die höchste Anerkennung seiner Gemeinde, sondern trat auch als Volksschriftsteller in Erscheinung. Bemerkenswert sind die patriotischen “Drey Lieder eines Preußischen Landskindes” (1831) und die historische Novelle “Der Pfarrer von Andouse” (1832). Vor allem fanden seine in verschiedenen theologischen Zeitschriften veröffentlichten und erst posthum von Wilhelm Appuhn gesammelten und herausgegebenen geistlichen Gedichte und Lieder große Bekanntheit und weite Verbreitung.
Werke: Gedichte, 1836, 51849; Sämmtliche Schriften (2 Bde), 1843.
Literatur: ADB 22, 418–420; Neuer Nekr 12, 1836, 848f.; Wilhelm Appuhn, Abriß seines Lebens, großentheils nach seinen Briefen, in: H. M., Gedichte, 1836, 1–120; Franz Brümmer, Deutsches Dichterlexikon, Bd. 2, 1877; Wochenblatt für die Kreise Neuhaldensleben, Gardelegen und Wolmirstedt und den Amtsbezirk Calvörde vom 13. und 16.10.1894.
Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. P, M 342 (PA).
Wilhelm Bork
letzte Änderung: 01.03.2005