Stuhlmann, Friedrich, Dr. phil.
geb. 22.07.1875 Groß-Wanzleben,
gest. 10.08.1952 Berlin,
Oberstleutnant, Bibliothekar, Militärhistoriker.

S. wurde als Sohn eines Apothekers in Wanzleben geboren, besuchte dort die Bürgerschule und anschließend die Gymnasien in Münster/Westfalen, Quedlinburg und Blankenburg/Harz. 1896 schlug er eine militärische Laufbahn ein. Nach seinem aktiven Militärdienst, u. a. 1914–18 als Batteriechef eines Feldartillerieregiments, wurde er bis Herbst 1919 als Vorsteher des Artilleriedepots in Leipzig eingesetzt. Er besuchte die Vereinigte Artillerie- und Ingenieurschule zu Berlin (Militärtechnische Akademie) und studierte 1919–23 an der Universität Leipzig Geschichte, Geographie und neuere Sprachen. Nach der Promotion 1921 legte er 1922 das Bibliothekar-Examen ab. Es folgten Tätigkeiten 1922–23 an der Deutschen Bibliothek in Leipzig, im Buchhandel und ab 1924 bis zu seiner Pensionierung 1936 an der Deutschen Heeresbücherei in Berlin. S. war Mitglied der Deutschen Gesellschaft für vaterländische Sprache und Altertümer in Leipzig und der Deutschen Gesellschaft für Wehrpolitik und Wehrwissenschaften in Berlin. Er trat vor allem mit militärwissenschaftlichen und militärhistorischen Arbeiten hervor und publizierte geschichtliche, kriegsgeschichtliche und bibliothekswissenschaftliche Abhandlungen und Aufsätze in verschiedenen Fachzeitschriften.

Werke: Die Königlich Sächsische mobile Brigade im deutsch-dänischen Feldzug 1849, Diss. Leipzig 1921; Die deutsche Heeresbücherei in Berlin, 1927; Deutsche Wehrmacht, 1934; Wehrgesetz und Wehrmacht, 1935 (mit Helmut Stange); Die Sprache des Heeres, 1938; Artillerie und Ballistik in Stichworten, 1939 (mit Hans-Hermann Kritzinger); Die deutsche Feldpost in Geschichte und Tätigkeit, 1939; Weltgeschichte in Zahlen, 1948; Vergleichende Geschichte, 1950; Frieden und Bündnisse, 1950; Mitarbeit am Zentralblatt für Bibliothekswesen.

Literatur: Wer ist’s 10, 1935; KGL 7, 1950; Alexandra Habermann u. a. (Hg.), Lexikon Deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–80, 1985, 344.

Heinz Nowak

letzte Änderung: 01.03.2005