Roderich-Huch, Daisy
geb. 15.05.1894 n. e.,
gest. 04.09.1983 Berlin-Zehlendorf,
Krankenschwester, Malerin.

R. war die Ehefrau des Syndikus der Firma Zuckerfabrik Klein Wanzleben, vormals Rabbethge & Giesecke AG, Dr. jur. R.-H., in Klein Wanzleben. Nach dem Tode ihres Ehemannes im Januar 1944 und den Vorgängen nach Kriegsende mußte sie ihre Wohnung in Klein Wanzleben 1949 aufgeben und wohnte nun im Schloß Schermcke. Hier, wie schon vorher (und noch) in Klein Wanzleben war R. gesellschaftlich aktiv und gehörte in Schermcke bis 1959 als CDU-Mitglied der Gemeindevertretung an. 1959 mußte R. auch die Wohnung im Schloß Schermcke aufgeben und zog nach Magdeburg. Sie hatte schon früher das Staatliche Krankenpflegerinnen-Examen absolviert, arbeitete nun als Schwester im Gustav-Ricker- Krankenhaus in Magdburg und war auch zeitweilig als wissenschaftliche Zeichnerin in der Medizinischen Akademie Magdeburg beschäftigt. Anfang der 1960er Jahre übersiedelte sie nach Berlin-Zehlendorf. R. war in Magdeburg Mitglied des Clubs Otto von Guericke. 1946 wurde sie von der Kunstkammer in Magdeburg als Malerin anerkannt und erhielt auf ihren Antrag auch die Bestätigung ihres selbstgewählten Künstlernamens “R.-H.”. In der Großen Kunstausstellung Sachsen-Anhalt in Halle 1949 war R. mit Werken vertreten. Nach der Etablierung des Verbandes Bildender Künstler Magdeburg wurde R. nicht mehr Mitglied. Die Anfänge ihrer künstlerischen Arbeit sind kaum bekannt, in ihrem Nachlaß fanden sich Tuschzeichnungen, Radierungen und Aquarelle, die in den 1940er Jahren und später entstanden sind: Landschaften u.ä. Sujets aus der Umgebung von Klein Wanzleben und Schermcke. 1961 übereignete R. ihre bis dahin nicht in andere Hände übergegangenen Werke dem damaligen Museum des Kreises Wanzleben (Börde-Museum Ummendorf). Ihr Wunsch, in Klein Wanzleben neben ihrem Ehemann beigesetzt zu werden, wurde von Rat des Kreises Wanzleben abgelehnt.

Nachlaß: Börde-Museum Ummendorf: 134 Arbeiten, Bleistift- und Tuschezeichnungen, Radierungen und Aquarelle.

 Literatur: Vollmer 4, 1958, 85.

Heinz Nowak

letzte Änderung: 03.03.2005