Naumilkat, Hans Christoph Karl Friedrich, Prof.
geb. 09.12.1919 Schönebeck,
gest. 13.02.1994 Berlin,
Komponist, Musikerzieher.

N. erhielt von 1926 bis zum Abitur 1938 seine schulische Ausbildung in Schönebeck und studierte anschließend an den Hochschulen für Lehrerbildung in Braunschweig (1938/39), für Musikerziehung in Berlin-Charlottenburg (1939/40) sowie für Musik in Halle (1948/49). Nach dem Krieg leitete er in Schönebeck die von ihm gegründete Sing- und Spielgemeinschaft. Ab 1950 war N. beim Berliner Rundfunk in verschiedenen Funktionen tätig, so als Leiter der Abteilung Volksmusik, des Ressorts Musik im Kinderfunk sowie als Leiter der 1950 gegründeten Kinderchöre des Berliner Senders. Nach einer zweijährigen Zeit als freischaffender Komponist war N. ab 1957 als Musiklehrer tätig. 1961 wechselte er an die Edgar- André-Oberschule in Berlin-Friedrichshain, der auch die Kinderchöre des Berliner Rundfunks zugewiesen und in Chorklassen zur Intensivierung der Arbeit zusammengeführt wurden. 1962 folgte die Entlassung der Chöre aus der Obhut des Rundfunks – der eine als Pionier- und Jugendchor Edgar André, der andere als Kinderchor des Berliner Rundfunks – und die Übernahme durch den Magistrat von Groß-Berlin. 1966 zum Professor ernannt, leitete N. von 1968 bis 1974 das Ensemble Edgar André an der erweiterten Oberschule Georg Friedrich Händel in Berlin. Die Chöre des Ensembles haben sich aus dem Kinderchor des Berliner Rundfunks und dem Jugendchor – ab Klasse acht – sowie dem Pionierchor zusammengesetzt bzw. entwickelt. Von 1974 war N. Chorleiter und Musikerzieher an der Pädagogischen Hochschule Erfurt- Mühlhausen. N. komponierte hauptsächlich Vokalwerke, von denen zahlreiche eine weite Verbreitung fanden. Viele seiner Lieder, die z. T. von seiner Frau Ilse N. getextet wurden, entstanden für seine Chöre, die Schulpraxis und die Pionierorganisation. Eine sangbare, einprägsame Melodik und eine prägnante Rhythmik sind kennzeichnend. N. realisierte Rundfunkaufnahmen (z. T. regelmäßige Rundfunksendungen) und Fernsehproduktionen mit den von ihm geleiteten Chören, die zudem eine große Anzahl von Live-Auftritte bis hin zum Staatsakt absolvierten.

Werke: Kantaten: Die Brücke; Deutschland, du liebe Heimat; Unsere Heimat; Vom Trümmerstein zum Bauprogramm, 1952; Wir wollen aufrecht gehen durch dieses Leben, 1958; Über unserer Heimat scheint die Sonne, 1959; Jeder neue Morgen bringt uns ein neues Glück, 1966; Junge Saat unterm Bohrturm, 1978; Kinder- und Pionierlieder: Fröhlich sein und singen; Wir haben Ferien und gute Laune; Vorfreude, schönste Freude; Soldaten sind vorbei marschiert.

Literatur: Horst Seeger, Personenlexikon Musik, 1981, 564f.; Hella Brock/Christoph Kleinschmidt (Hg.), Jugendlexikon Musik, 1983, 248.

Bildquelle: *Familie N., Berlin (privat).

Günter Bust/Sigrid Hansen

geändert: 09.06.2004