Schlesinger, Max
geb. 31.08.1884 Berlin,
gest. 13.01.1954 Johannesburg (Südafrika),
Kaufmann.

Als Bürger jüdischen Glaubens besuchte der Sohn eines Berliner Tabakhändlers in seiner Heimatstadt das Gymnasium und absolvierte anschließend eine kaufmännische Ausbildung. 1905 siedelte er nach Schönebeck über, wo er am Markt sein Konfektionskaufhaus erbauen ließ, das er mit dem Kaufhaus WOHLWERT in der Salzer Straße (neben Schwarzer) als Filialen des Ury-Schocken-Konzerns leitete. Dieser Konzern hatte neben einer reichhaltigen Auswahl als Neuerungen den unbeschränkten Warenumtausch, Rückzahlung des Kaufpreises und niedrige, feste Preise bei hoher Qualität eingeführt. Beide Geschäfte liefen bis Anfang der 1930er Jahre vorzüglich. S. genoß großes Ansehen in der Stadt. Schon im März 1933 begannen noch vor dem “reichseinheitlichen ersten Juden-Boykott” (01.04.) die Drangsalierungen jüdischer Bürger in Schönebeck. S. zog deshalb 1934 nach Berlin, um die Emigration vorzubereiten. Die Kinder Kurt und Eva gingen danach zunächst zum weiteren Schulbesuch in die Schweiz (Champery bzw. Glion). 1935 emigrierten S. und seine Frau Lucie nach Palästina und 1937 zusammen mit den beiden Kindern nach Johannesburg in Südafrika.

Literatur: Günter Kuntze, Juden in Schönebeck, 1990, 36 u.ö.

Bildquelle: *ebd.

Hans-Joachim Geffert