L. war der Sohn von Lorenz L., Kaufmann und Mitbegründer der Magdeburger Zuckergroßhandlung Coste & Lippert. Nach dem Besuch des Domgymnasiums in Magdeburg absolvierte er von 1871 bis 1874 eine kaufmännische Lehre bei der Firma Pfeffer & Weißenfels in seiner Heimatstadt. Zur weiteren Ausbildung folgten Auslandsaufenthalte in Rotterdam, u. a. bei Schöffer & Co., London und Paris. 1878 trat L. in das Unternehmen des Vaters ein, dessen Teilhaber er von 1886 bis 1925 war. L. galt als ein vielseitig tätiger Kaufmann, der sich vornehmlich im Dienste und Interesse der Magdeburger Handelskammer engagierte. Seit 1882 Mitglied der Kammer, fungierte er vom Dezember 1896 bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden im Sommer 1926 als Mitglied des Ältestenkollegiums. Unter seiner Mitwirkung entstand am 31.03.1885 der Deutsche Zucker Export Verein, in dessen Vorstand er bereits vier Wochen später gewählt wurde. 1894 übernahm L. den Vorsitz des Vereins, den er mehr als 25 Jahre führte. Von 1896 bis Ende 1914 übte L. das Amt eines Handelrichters, zuletzt als Handelsgerichtsrat, in Magdeburg aus. Außerdem war er Vorsitzender des Börsenschiedsgerichts und Vertreter der Handelskammer im Vorstand des Hospitals St. Georgii. Kommunalpolitisch vertrat er die Interessen der Stadt ab 1893 fast 20 Jahre lang als Magdeburger Stadtverordneter und als Mitglied der städtischen Handelskommission. L., Träger mehrerer Ehrenzeichen, war u. a. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Zuckerfabrik Klein-Wanzleben AG sowie Mitglied der Aufsichtsräte der Anhalt- Dessauischen Landesbank und der Elblagerhaus AG Magdeburg.

Literatur: Reichshdb 2, 1135f. (B).

Bildquelle: *LHASA.

Horst-Günther Heinicke