I. studierte von 1948 bis 1954 an der Hochschule für Musik in Weimar, der Universität Jena und der Universität Halle Musikwissenschaften (bei Max Schneider), Musikpädagogik (bei Fritz Reuter) und Germanistik. 1954–58 war er künstlerischer Leiter des Volkskunstensembles des VEB Leunawerke Walter Ulbricht und 1958–65 Chorleiter im Louis-Fürnberg-Ensemble der Universität Leipzig. Ende der 1950er Jahre übernahm I. zudem die Leitung des Chores im VEB Hochbauprojektierung Halle. Während seiner chorischen Arbeit erkannte I. die Möglichkeit, durch qualifizierte Interpretationen aus dem Bereich des musikalischen Erbes dem Chorsingen neue Potenzen zu erschließen. Als Komponist verschrieb er sich ebenfalls vor allem der Chormusik. Ab 1959 war er Lektor im Deutschen Verlag für Musik Leipzig. Er arbeitete an der Herausgabe von Liedblättern und Chorbüchern mit und war der spiritus rector des Chor-Kataloges der DDR “Was wir singen”. Außerdem war I. Vorstandsmitglied und langjähriger Leiter der Sektion Volksmusik des Bezirksverbandes Halle/Magdeburg des Verbandes Deutscher Komponisten/Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR.

Werke: Kompositionen: Das Spergauer Lichtmeßspiel, 1955. – Chorzyklen/Chorkantaten: Jedes Jahr ist jung, 1962; Die spanische Hochzeit, 1964; Von Maulwurf und Schmetterling, 1967; Schiff am Horizont, 1968; Von Reh und Fuchs, 1975; Schneemann Ladislaus, 1977; Wir haben eine Bitte, 1979. – Chorlieder; Sololieder; Songs; Chansons – Ausgaben: Leben-Singen-Kämpfen, 1964ff. (im Kollektiv); Stimmt an, 1965 (mit Wilhelm Weismann und Eberhardt Klemm); Lieder aus dem Butzemannhaus, 1966 (mit Ernst Heinze); Brüder am Werk, Bd. III, 1967 (im Kollektiv); Ein Männlein steht im Walde, 1968; Din don deine. Lieder der Völker Europas, 1978 (mit Peter Zacher); Lieder der Völker, 1979 (mit Ernst Heinze).

Literatur: Horst Seeger, Personenlexikon Musik, 1981, 359; Claus Haake, Nachruf: In memoriam H. I., 1997.

Günther Bust/Kerstin Hansen