Moritz, Werner
geb. 08.03.1928 Hamburg,
gest. 07.07.1967 Magdeburg,
Lehrer, Lebensretter.

Die Familie M. kam 1939 von Hamburg nach Rogätz im Kreis Wolmirstedt. M. besuchte bis 1944 die Mittelschule in Tangerhütte und begann anschließend eine Lehre als Schiffbauer in Rostock, die er durch die Wirren des II. Weltkrieges nicht beenden konnte. 1947 bewarb er sich für einen Neulehrerkurs, den er 1949 erfolgreich abschließen konnte. Seine erste Lehrerstelle erhielt er an der Schule in Parey an der Elbe. 1951 wurde er nach Wolmirstedt versetzt und war dort an der Berufsschule und später an der Mittelschule I als Lehrer für Physik und Biologie tätig, nachdem er die Befähigung dafür im Fernstudium erworben hatte. 1962 erfolgte seine Versetzung nach Rogätz, wo er 1963–65 auch als Leiter an der Polytechnischen Oberschule arbeitete. M. reiste am 06.07.1967 mit dem Zug von Magdeburg aus zu einer Ornithologen-Tagung in Mandelholz/Harz. Als der Zug, mit dem zu Beginn der Sommerferien zahlreiche Schüler unterwegs waren, am nicht geschlossenen Bahnübergang in Langenweddingen mit einem mit 15.000 Litern Leichtbenzin beladenen Tankfahrzeug kollidierte und in Flammen aufging, rettete M. in selbstloser Weise zwölf Kindern das Leben. Dabei erlitt er selbst schwere Verletzungen, denen er wenig später in einem Magdeburger Krankenhaus erlag. Er hinterließ eine Frau und drei Kinder. Ihm zu Ehren tragen die Ortsgruppe Rogätz des Deutschen Roten Kreuzes und die Rogätzer Grundschule seinen Namen.

Literatur: Heinz Eckhardt, Das Eisenbahnunglück in Langenweddingen in: Börde, Bode und Lappwald. Heimatschrift 1998, 1997, 61–64.

Annemarie Zähle