Bölsche, Franz Johannes Eduard, Prof.
geb. 20.08.1869 Wegenstedt bei Haldensleben,
gest. 23.10.1935 Bad Oeynhausen,
Komponist, Musikpädagoge, Musiktheoretiker, Musikwissenschaftler.

Der aus einem kleinen Ort zwischen Oebisfelde und Haldensleben stammende B. war der Sohn des Organisten und Lehrers Eduard B. Nachdem er das Gymnasium in Neuhaldensleben absolviert hatte, studierte er von 1889 bis 1894 an der Berliner Hochschule für Musik bei Woldemar Bargiel, Carl August Heymann und Max Stange. Daneben studierte B. an der Universität Musikwissenschaften. Hier waren Philipp Spitta und Heinrich Bellermann seine Lehrer. 1896 wurde B. von Franz Wüllner als Lehrer für Harmonielehre, Kontrapunkt und Komposition an das Kölner Konservatorium berufen, wo er 1911 zum Professor ernannt wurde. Bis zu seinem Tode war B. am Kölner Konservatorium tätig. Seine Kompositionen, die in der klassischen und romantischen Tradition stehen, umfassen Chorwerke, Streichquartette, Sinfonien, Motetten und die 1896 in Köln uraufgeführte Ouvertüre “Hero und Leander”. B. war Verfasser der vielfach aufgelegten “Übungen und Aufgaben zum Studium der Harmonielehre” (1911, 401983) und Herausgeber der Werke von Melchior Franck und Valentin Haussmann.

Werke: 10 Bagatellen für Pianoforte, op.1, 1895; Streichquartett Nr. 2, op. 27, 1904; Darüber danke ich dir. Motette für achtstimmigen Chor und Soloquartett, op. 29 (UA Köln 1899); Sinfonie f-moll, op. 30 (UA Köln 1901); Siehe, wir preisen selig, die erduldet haben. Für sechsstimmigen Chor, op. 35, 1913.

Literatur: NDB 2, 399f.; DBE 1, 627f.; Riemann, 111929; Erich H. Müller (Hg.), Deutsches Musiker-Lexikon, 1929, Sp. 128f.

Claudia Behn

letzte Änderung: 01.02.2005