Böhlmann, Ernst
geb. 15.01.1920 Soest,
gest. 07.05.1987 Magdeburg,
Komponist, Musiklehrer.

Der Sohn eines Stadtinspektors wuchs in einem durch Hausmusik geprägten Umfeld auf. Neben dem Klavierspiel der Eltern, wo er von seiner Mutter auch den ersten und einzigen Klavierunterricht erhielt, spielte der Vater noch Klarinette und Geige. Nachdem B. mit zehn Jahren Geigenunterricht durch eine jüdische Lehrerin erhalten hatte, schrieb er bereits mit 13 Jahren seine ersten Kompositionen, vorwiegend Streichquartette für das Schulorchester. 1937 legte er am Gymnasium in Soest sein Abitur ab und wurde anschließend als Soldat eingezogen. Nach Kriegsende kam B. nach Schönebeck und begann dort 1949 seine Tätigkeit als Tanzpianist. Ein Jahr später wechselte er als Solorepetitor an die Städtischen Bühnen Magdeburg, wo er in der Spielzeit 1956/57 als Leiter der Schauspielmusik eingesetzt war. Hier schrieb er u. a. Kompositionen für Unterhaltungsorchester. Seine erste Komposition dieser Art, “Erster Kuß”, wurde vom Orchester Erich Donnerhack – Leipziger Rundfunk – aufgenommen. Von ihm entstanden Bühnenmusiken zu “Lysistrata” von Aristophanes und zu “Die Verschwörung des Fiesco zu Genua” von Schiller. 1958 wurde B. künstlerischer Leiter im Karl-Marx-Werk in Magdeburg. Er leitete ein Blasorchester, führte musikalische Veranstaltungen durch und widmete sich vielen kompositorischen Aufgaben, zu denen auch Stücke für Kinder gehörten. Mit dem in Leipzig 1963 an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy extern abgelegten Staatsexamen begann seine Lehrertätigkeit für Klavier und Tanzmusik an der Bezirksmusikschule Georg Philipp Telemann in Magdeburg. Die von ihm komponierten Werke für Blasorchester widmete er dem Rundfunkblasorchester Leipzig, für das er eine Reihe von Arrangements, auch für Stücke anderer Komponisten, schrieb. 1975 beendete er seine Tätigkeit als Lehrer aus gesundheitlichen Gründen.

Werke: Der Song von der Unteilbarkeit des Gewissens, 1959; Klassiker der Operette, 1987.

Nachlaß: Musikbibliothek Magdeburg.

Literatur: Astrid Eberlein, Biographie E. B., Ms. o. J.

Sabine Gatz