Giesecke, Fritz
geb. 01.02.1905 Eilsleben,
gest. 28.07.1984 Domersleben,
Fotochronist.

In Eilsleben geboren, dann über Klein Wanzleben nach Domersleben gekommen, verschrieb G. sich schon in jungen Jahren der journalistischen Tätigkeit. Als Mitarbeiter beim Magdeburger General-Anzeiger schrieb er heimatbezogene Artikel, Geschichten und Kurzreportagen, anregende Plaudereien über das Wettergeschehen, Beobachtungen in der Natur und vor allem zahlreiche Mundartbeiträge. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes der Vater unverwüstlicher Börde-Originale. G. hat “dem Volk aufs Maul geschaut” und mit dazu beigetragen, die Mundart in der Börde zu pflegen und zu erhalten. Für die Wochenendbeilage des General-Anzeigers erfand er seinen gewitzten “Andrees Laudan”, eine bald recht beliebte Figur. Immer stärker machten ihn sein fotografisches Schaffen und auch seine Rubrik “Neulich sah ich …”, in der viele Alltäglichkeiten sehenswert festgehalten wurden, überall bekannt. Seit 1928 wuchs sein Fotoarchiv auf ca. 1.000 Glasplatten und Planfilme an. Die 1995/96 auf einer umfassenden Ausstellung präsentierten Zeugnisse seines Schaffens waren sichtbare Zeugnisse dafür, daß der ehrenvolle Beiname “Fotochronist der Börde” für G. nicht zu hoch gegriffen ist.

Nachlaß: Börde-Museum Ummendorf.

Literatur: Neulich sah ich … Aus dem Leben in der Börde vor mehr als einem halben Jahrhundert. Begleitpublikation zur gleichnamigen Sonderausstellung im Börde-Museum Ummendorf, 1995.

Martin Selber