Jörn, Johannes Paul Ernst
geb. 23.09.1907 Hamburg,
gest. 13.10.1983 Magdeburg,
Ingenieur, Konstrukteur.

J., Sohn eines Elektro-Ingenieurs, nahm nach dem Schulbesuch ein Ingenieurstudium in Hamburg auf und war anschließend in verschiedenen Maschinenbaufirmen tätig. Nach dem II. Weltkrieg arbeitete er wieder im ingenieurtechnischen Bereich, avancierte 1952 zum Leiter der Dresdener Zweigstelle des 1950 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründeten Zentralen Konstruktionsbüros der Staatlichen AG für Maschinenbau AMO und fungierte 1954–63 als Gründer und Leiter des Konstruktionsbüros für Schwermaschinenbau (KBS) mit Zweigstellen in Berlin, Dessau, Dresden und Chemnitz, deren zentrale Leitstelle in Magdeburg eingerichtet wurde. Im Magdeburger Konstruktionsbüro projektierten ca. 500 Mitarbeiter des KBS unter J.s Leitung Walzwerke für das Magdeburger Ernst-Thälmann-Werk, mit dem das KBS 1964 fusionierte. J. wurde Leiter der Hauptabteilung Forschung und Entwicklung, Projektierung und Konstruktion von Walzwerksausrüstungen und wenig später Direktor des neu gebildeten Haupt- und Generalauftragnehmers für komplette metallurgische Anlagen des VEB Schwermaschinenbau-Kombinates “Ernst Thälmann” Magdeburg (SKET). Er war maßgeblich an der Projektierung von kompletten kontinuierlichen Draht-, Feinstahl- sowie Kalt- und Folienwalzwerken, Längs- und Querteilanlagen für Bleche und Bänder, Mittelstahladjustagen und Alu-Beschichtungsanlagen beteiligt, für die das SKET im Rahmen der Vereinbarungen des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe  (RGW) spezialisiert wurde. J. war Mitglied des Senats der Technischen Hochschule Magdeburg, erwarb bis zu seinem Ruhestand Ende 1972 drei Patente und wurde für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnet, u. a. 1969 mit dem Nationalpreis für Wissenschaft und Technik der DDR.

Bildquelle: *Andreas Jörn, Magdeburg (privat).

Andreas Jörn