U., ältester von zwei Söhnen einer Bauernfamilie, begann 1940 an der Technischen Hochschule Dresden das Studium des Maschinenbaues u. a. bei Enno Heidebroek und Karl Kutzbach. 1941 trat eine Studienunterbrechung wegen Einberufung zum Militärdienst ein. Sein Diplom erlangte er 1959 im Fernstudium an der Technischen Hochschule Dresden. Nach Ausheilung einer schweren Kriegsverwundung baute U. als Dozent an der Ingenieurschule für Schwermaschinenbau Chemnitz ab 1952 die Fachrichtung Bau-, Baustoff-, Glas- und Keramikmaschinen auf. Sein Engagement in Konstruktions- und Fertigungsproblemen zog Berufungen in Beiräte und Arbeitskreise von Kombinaten nach sich. Mit der Berufung als Dozent für Baumaschinen und kommissarischer Direktor des Instituts für Baumaschinen, später Leiter des Bereiches Baumaschinen der Fakultät für Maschinenbau an der Technischen Hochschule Magdeburg, 1961 begann seine Hochschullehrerlaufbahn. 1968 promovierte U. an der Technischen Hochschule Magdeburg über die Theorie der Freifallmischer zum Dr.-Ing. und habilitierte sich 1974 zum Dr. sc. techn. an der Hochschule für Bauwesen Leipzig über Probleme des Lösens und Förderns von Erdstoffen. 1969 wurde er zum ordentlichen Professor für Maschinensysteme im Bauwesen an der Technischen Hochschule Magdeburg berufen. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Untersuchungen bildeten die Maschinen- und Verfahrenstechnik für Erdstoffgewinnung, -einbau und -verdichtung, für die Verdichtung von Frischbeton und bituminösen Gemischen sowie wirtschaftlich-technische Untersuchungen für Vorfertigungs- und Baustellenabläufe. Daraus resultierten eine umfangreiche Vortragstätigkeit, mehr als 50 Publikationen in Fachzeitschriften, Mitautoren- und Herausgeberschaft von Standardwerken wie “Taschenbuch Maschinenbau”, “Fachwissen des Ingenieurs” und die Lehrbriefreihe “Konstruktion und Einsatz von Baumaschinen” für das Fernstudium. Intensiver wissenschaftlicher Austausch mit Hochschullehrern und Wissenschaftlern des Auslands, insbesondere Osteuropas, führte 1975 zur ersten Internationalen Fachtagung Baumaschinen an der Technischen Hochschule Magdeburg unter seiner Leitung, die im Vier-Jahres-Rhythmus mit großem Erfolg bis 1987 fortgesetzt wurde. Eine besondere Fähigkeit von U. bestand darin, eine Einheit von Theorie und Praxis auf die Ingenieur-Ausbildung zu applizieren. So richtete er 1967 die erste Fachrichtung Baumaschinen an einer deutschen Maschinenbaufakultät ein und schuf später auch Voraussetzungen zum Ausbau eines gleichnamigen Instituts sowie dem Aufbau einer Bauingenieur-Ausbildung mittels eines Technikums Baumechanisierung an der Technischen Hochschule Magdeburg.

Werke: s. o.; Abnutzung, planmäßig vorbeugende Instandhaltung und Instandsetzung bei Baumaschinen, 1974.

Literatur: Eberhard Vogt, Prof. Dr. sc. techn. A. U. zum 60. Geburtstag, in: Wissenschaftliche Zs. der Technischen Hochschule Magdeburg 24, H. 4, 1980, 1f.; ders., Prof. Dr. sc. techn. A. U. 60 Jahre, in: Bauplanung-Bautechnik 34, H. 8, 1980, 377.

Bildquelle: *Universitätsarchiv Magdeburg.

Eberhardt P. Vogt

letzte Änderung: 19.08.2004