Sauerzapf, Heinz Hans Bernhard
geb. 14.09.1912 Eisleben,
gest. 13.10.1984 Magdeburg,
Garten- und Landschaftsarchitekt.

Nach dem Abitur 1929 in Weißenfels erlernte S. den Gärtnerberuf in Röblingen. 1932–33 war er in verschiedenen Gärtnereien als Gärtnergehilfe und Volontär zur Vertiefung seines Könnens tätig, studierte anschließend bis 1936 an der Höheren Gartenbaulehranstalt Bad Köstritz und legte die Prüfung als Staatlich geprüfter Gartenbautechniker ab. Von 1936 bis zu seiner Einberufung zum Wehrdienst arbeitete S. als Gartenarchitekt bei der Stadtverwaltung in Wittenberg. Nach Krieg, Gefangenschaft und Krankheit wirkte er 1948 als Hilfsarbeiter und als Buchprüfer bei der Firma Ferdinand Aschelm in Halle. Beim Landesausschuß Sachsen-Anhalt der Kleingartenhilfe des FDGB arbeitete S. 1949–52 wiederum als Gartenarchitekt. Die “Richtlinien für die Berechnung von Entschädigungen beim Besitzwechsel im Kleingarten” (1950) entstanden u. a. in dieser Zeit. 1952–58 war er beim Zentralen Projektierungsbüro Sachsen-Anhalt mit Sitz in Halle als Gartengestalter und 1959–64 im Entwurfsbüro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung Magdeburg als Gartenarchitekt angestellt. Als Fachgruppenleiter für Grünplanung arbeitete er von 1965–77 im Planungsbüro für Städtebau des Bezirkes Magdeburg und hatte maßgeblichen Anteil an der gartenkünstlerischen und landschaftsarchitektonischen Gestaltung der Freiflächen im Bezirk Magdeburg. Als Teil städtischer Gartenkultur entstanden unter S.s Leitung die Magdeburger Kleingartenanlage “Aufbau” (1970) und “An der Grabbestraße” (1982) sowie der Kleingartenpark Reform (1977), die Oschersleber Kleingartenanlage “Neubrandslebener Weg” und der Kleingartenpark “Stadtsee” in Stendal (1976). Außenanlagen plante und gestaltete S. in Neubaugebieten der Region, so im Wernigeröder Wohnkomplex “Burgbreite” (1968), im Oschersleber Wohngebiet “Wasserrenne” (1975) und im Wohngebiet “Am Stadtsee II-III” in Stendal (1972–76). Zudem war er an der Gestaltung der Sportanlagen Schwimmbad Oschersleben (1966), Schwimmbad Stendal (1965) und am Sportkomplex “Kohlgarten” in Wernigerode beteiligt. Hervorzuheben sind auch die Gestaltungen der Freiflächen in den Mahn- und Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus Isenschnibber Feldscheune in Gardelegen 1965 sowie Langenstein-Zwieberge bei Halberstadt 1968.

Werke: Schriften: Die Vorgärten der Stadt Halle, 1958; Die Grundrichtung der künftigen Gestaltung von Kleingartenanlagen im System der Naherholung, in: Landschaftsarchitektur 1, H. 1, 1972, 17f.; Die Mahn- und Gedenkstätte Langenstein- Zwieberge und Gardelegen, in: ebd. 4, H. 2, 1975, 42f.; Planung eines Wohngebiets- und Kleingartenparks in Magdeburg, in: ebd. 6, H. 1, 1977, 16f. (mit G. Schöne); Gartenbauausstellung Leipzig-Markleeberg, Musterkleingarten.

Literatur: Günter Reso, H. S. 65 Jahre, in: Landschaftsarchitektur 6, H. 4, 1977, 122 (B); Günter Reso, Landschaftsarchitekt H. S. verst., in: ebd. 14, H. 1, 1985, 31; Unterlagen Hans-Jürgen S., Halle (privat).

Bildquelle: *ebd.

Günter Reso