Rosenthal, Carl Albert
geb. 05.05.1801 Sudenburg bei Magdeburg,
gest. 25.03.1879 Magdeburg,
Regierungs-Baukondukteur.

Der Sohn des Kaufmannes und Schiffers sowie späteren verdienstvollen Maires und Bürgermeisters der Neustadt Carl R. (1775-1847), besuchte eine Privatschule in Braunschweig, wechselte später an das dortige Martini-Gymnasium und vollendete seine Schulbildung am Collegium Carolinum. Anschließend trat er eine Gehilfenstelle beim Regierungsbaurat Andreas Clemens in Magdeburg an, der vorübergehende Beschäftigungen als Assistent des Baukondukteurs und späteren Generalbaudeputierten Friedrich Albert Immanuel Mellin folgten. 1820 absolvierte R. eine Ausbildung als Feldmesser in der Domäne Weferlingen. Nach Magdeburg zurückgekehrt, wurde er mit der Bauaufsicht bei der Vollendung der Artilleriekaserne sowie der erneuten Umgestaltung der Domäne Hamersleben betraut. 1821 absolvierte er seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger in einer Pionierabteilung und nutzte die freie Zeit zum autodidaktischen Studium, da er aus finanziellen Gründen nicht die Bauakademie in Berlin besuchen konnte. Nach dem Militärdienst nahm er eine Gehilfenstelle in Berlin an, setzte dort seine Baustudien fort und bestand das Examen als Baukondukteur. Bei seiner Rückkehr nach Magdeburg erhielt er den Auftrag, die Restaurierung des Magdeburger Domes zu veranschlagen, und leitete ab 1826 gemeinsam mit den Baumeistern Clemens und Mellin die Restaurierungsarbeiten. Danach führte er die Aufsicht beim Bau der Neustadt und der dortigen Kirche. Ebenso lagen Planung und Bau der Zoll-Elbbrücke in seinen Händen. 1830 wurde R. zum Wegebaumeister in Egeln ernannt, setzte aber seine Arbeit in Magdeburg fort, da die hiesigen Aufgaben Priorität besaßen. Nach kurzzeitiger Einberufung zur Infanterie übernahm er 1839–48 die Leitung der vollständigen Restaurierung der Liebfrauenkirche zu Halberstadt. Bereits 1840 zum ersten Mal mit der Vertretung des Baurates Mellin beauftragt, avancierte er nach dessen Versetzung nach Berlin 1843 zum Regierungsbaurat und blieb bis 1873 in diesem Amt. Unter seiner Ägide wurden zahlreiche Gebäude und Anlagen in der Stadt errichtet.

Literatur: Magdeburgische Zeitung vom 26.03.1879; Hans-Joachim Krause, Denkmale in Sachsen-Anhalt, 1983; Michael Sussmann, Der Dom zu Magdeburg, 1996.

Archivalien: LHASA: Rep. C 28.1b Nr. 417.

Christiane Mai