Körner, Edmund Hermann Georg, Prof.
geb. 02.12.1874 Posottendorf-Leschwitz/Kreis Görlitz,
gest. 14.02.1940 Essen,
Architekt.

Nach Abschluß der Bauschule in Sulza studierte K. bis 1906 an den Technischen Hochschulen Dresden und Charlottenburg. 1906–08 besuchte er die Berliner Akademie der Künste, wo er 1907 den Staatspreis für Architektur bekam. In den Jahren 1909–11 wirkte K. als künstlerischer Leiter der Entwurfsabteilung des Hochbauamtes Essen und lehrte ab 1911 als Professor an der Künstlerkolonie Darmstadt. 1919 ließ er sich als Architekt in Essen nieder. Mit dem Entwurf und dem anschließenden Bau der Essener Synagoge (1911–13) begründete sich sein Ruf als Architekt. K. schuf Entwürfe für Kirchen, Friedhöfe, Wohnhäuser, Verwaltungsgebäude und Industriebauten. Seine Arbeiten lassen expressionistische Einflüsse erkennen und trugen zum Wiederaufleben der Ziegelarchitektur bei. Zu den wichtigsten Bauten zählen u. a. die Baugewerkeschule, die Börse und das Folkwang-Museum, sämtlich in Essen. Mit Magdeburg verbinden ihn 1916 gefertigte, richtungsweisende Entwürfe für das Verwaltungsgebäude und die Schmiede (1922) der Firma Mackensen auf dem Elbindustriegelände.

Werke: Zeitgedanken über Individualismus und Organisation in der Baukunst, in: Fs. zum 25jährigen Regierungs-Jubiläum des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, 1917, 155–171.

Literatur: NDB 12, 381f.; DBE 5, 671; Reichshdb 1, 993f. (B); Thieme/Becker 21, 179f.; Wasmuths Lexikon der Baukunst, Bd. 3, 1931, 422f.; Claudia Gemmeke, Die “Alte Synagoge” in Essen (1913), 1990; Barbara Pankoke, Der Essener Architekt E. K. (1874–1940). Leben und Werk, 1996 (*B).

Sabine Ullrich