E. besuchte bis 1920 die Bürgerschule in Magdeburg, erlernte 1921–24 den Beruf eines Industriekaufmanns bei der Firma Busse und Scholz in Magdeburg und arbeitete danach in verschiedenen Firmen des Baugewerbes. Ab April 1945 leitete er den Baubetrieb Paul Gorgass in Magdeburg, wurde 1947 Direktor des neugegründeten Betriebes Holzbau Sachsen-Anhalt und 1949 mit der Gründung der Bau-Union Mitte beauftragt. Auch als Betriebsdirektor des VEB Bau-Union Magdeburg (ab 1951) oblag ihm die Gründung der VVB Baumechanik und Bau-Union Berlin. 1953 waren in der Bau-Union Magdeburg bis zu 14.000 Beschäftigte tätig, aus der durch Ausgliederung von Spezialbaukapazitäten 1954 der VEB Spezialbau Magdeburg hervorging. Bis zu seinem Ausscheiden 1969 leitete E. als Generaldirektor dieses prosperierende und international agierende Spezialbaukombinat, dessen Hauptprofil mit bis zu 6.000 Beschäftigten und einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 750 Millionen Mark der Gleitbau für Kühltürme, Fernsehtürme (Berlin), Großsiloanlagen und Industrieschornsteine, Feuerungsbau für Kraftwerksanlagen, der Fliesen- und Säureschutzbau, Bauwerksabdichtungen und Spezialdacheindeckungen sowie Spezialgründungen im Talsperren- und Wasserbau bildete. Gleitbauten für Getreideanlagen und Zementwerke wurden u. a. in Syrien, Kuba, Bulgarien und im Iran errichtet. Neben seinen beruflichen Verdiensten war der als “Baugeneral” bekannte E. auch als Förderer des Sportes landesweit geachtet. Professor Werner Heynisch, der spätere Präsident der Deutschen Bauakademie (Spitzenwasserballer), und Gustav Adolf Schur (Radweltmeister) wurden von E. persönlich gefördert. Für seine Lebensleistungen erhielt er neben anderen Auszeichnungen den Vaterländischen Verdienstorden der DDR in Gold.

Literatur: Volksstimme Magdeburg vom 05.11.1968; Hans-Jürgen Rehfeldt, Wir vom Bau. 20 Jahre Schrittmacher im Bauwesen, 1969. 

Archivalien: Unterlagen der Familie E., Magdeburg (privat).

Bildquelle: *Gustav Adolf Schur, Heyrothsberge (privat).

Manfred Frommhagen