D., Sohn des Tischlermeisters Nikolaus D., war nach Studien bei Alfred Patzig am Konservatorium Essen (1914–18) seit seinem 16. Lebensjahr als Salonpianist und Klavierlehrer tätig, zunächst in Magdeburg (wo er sich bei -> Fritz Kauffmann weiterbildete), dann seit 1921 in Erfurt (Unterricht bei Oskar Springfeld), Salzwedel, Lippstadt, Wilhelmshaven, seit 1930 wieder in Magdeburg und in seinem Wohnort Möser bei Magdeburg. 1936 legte er in Magdeburg die Privatmusiklehrer- Prüfung ab. Wegen einer Sehschwäche vom Militärdienst befreit, war er von 1941 bis 1945 zum Polizeimusikkorps Magdeburg eingezogen worden. Seit 1949 arbeitete er als nebenamtlicher, von 1951 bis zu deren Verlegung nach Halle 1959 als hauptamtlicher Lehrer für Klavier und Kammermusik an der berufs- und studienvorbereitenden Georg-Philipp-Telemann- Fachgrundschule für Musik in Magdeburg, schließlich von 1959 bis zu seinem Tode als Klavierlehrer an der Volkskunstschule. D. war ein erfahrener, gesuchter Klavierpädagoge, der seinen Schülern vielseitige pianistische Grundlagen für weitere Studien oder den Beruf vermittelte. Einige Jahre lang gehörte er der Klavier-Lehrplankommission des Ministeriums für Kultur der DDR an. In öffentlichen Schulveranstaltungen konzertierte er gelegentlich mit anspruchsvoller Klavierliteratur.

Literatur: Wolf Hobohm, Die Georg-Philipp-Telemann-Fachgrundschule für Musik in Magdeburg (1949–1959), in: Fs. zum 40jährigen Bestehen der Georg-Philipp-Telemann-Musikschule Magdeburg, 1994, 5–8; Ursula Hobohm/Wolf Hobohm, Die Georg-Philipp-Telemann-Fachgrundschule für Musik (1949–1959), in: Konservatorium Georg Philipp Telemann – Musikschule der Landeshauptstadt Magdeburg (Fs. anläßlich der Fertigstellung des neuen Musikschulgebäudes mit Beiträgen zu Geschichte und Wirkung der Musikschule), 2000, 9. 

Archivalien: StadtA Magdeburg: PA 11500; Kartei Magdeburger Musiker,Wolf Hobohm  (privat).

Wolf Hobohm

geändert: 09.06.2004