Kunad, Günther, Prof. Dr.-Ing. habil.
geb. 04.06.1936 Auerbach/Vogtland,
gest. 07.08.2000 Magdeburg,
Maschinenbauingenieur, Hochschullehrer.

K., Sohn eines Lehrers, absolvierte die Oberschule in Auerbach (Abitur 1954) und studierte 1954–60 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Dresden mit dem Abschluß Diplom-Ingenieur (Fachrichtung Verarbeitungsmaschinen). 1960–70 arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Institut für Getriebetechnik der Technischen Hochschule Magdeburg. K. promovierte 1965 und habilitierte sich 1969 auf dem Gebiet der sphärischen Getriebe. 1970 wurde er zum Dozenten für Feingerätekonstruktion und 1979 zum ordentlichen Professor für Getriebetechnik an der Technischen Hochschule Magdeburg berufen. Schwerpunkte seiner Lehrtätigkeit bildeten die Getriebetechnik und Maschinendynamik. K. arbeitete und publizierte vorrangig auf den Gebieten der hochübersetzenden Getriebe, räumlichen Mechanismen, der Schwingungsabwehr und Baugruppen für Industrieroboter. Er fungierte 1971–75 als stellvertretender Direktor für Forschung der Sektion Maschinenbau und langjährig als Leiter des Wissenschaftsbereiches bzw. Instituts für Getriebe- und Antriebstechnik und der Fachrichtung Antriebstechnik an der Technischen Universität Magdeburg. Vertiefte und spezielle Praxiskenntnisse, insbesondere hinsichtlich der Antriebe und Arbeitsorgane von Tagebaugeräten, erwarb er sich als Projektierungsmitarbeiter im Schwermaschinenbau des Georgi Dimitroff-Werkes in Magdeburg 1976–78. K. unterhielt intensive internationale wissenschaftliche Kontakte, entsprechend war er 1979–87 Chairman eines Technical Committee und 1983–91 Mitglied des Nominating Committee des Executive Council der International Förderation für Theorie der Maschinen und Mechanismen (IFToMM) sowie 1985–87 Berater für Hochschulbildung in Äthiopien. 1992 schied K. unfreiwillig aus der Universität Magdeburg aus, gründete das Ingenieurbüro für Mechanismen- und Robotertechnik und widmete sich der Bearbeitung von Entwicklungsvorhaben und Industrieaufgaben. Mit seinem umfangreichen Fachwissen konnte K. zur Lösung einer Vielzahl von Aufgaben des modernen Maschinenbaus entscheidend beitragen. U.a. geht der “Magdeburger Kristall”, eine getriebebewegliche Großplastik im Magdeburger Elbauenpark, auf seine Initiative zurück. Der exzellente Ingenieur war Inhaber zahlreicher Patente. Zugleich nahm er Lehraufgaben an der Bergischen Universität Wuppertal wahr und engagierte sich von 1990 bis zu seinem Tode als Vorsitzender des Magdeburger Maschinenbau e.V.

Werke: Die Bestimmung der Hauptabmessungen übertragungsgünstiger Kurvengetriebe, Diss. Magdeburg 1965; Getriebetechnische Untersuchungen viergliedriger sphärischer und ihrer räumlichen Kombinationen, Habil. Magdeburg 1969.

Bildquelle: *Audiovisuelles Medienzentrum der Universität Magdeburg.

Rüdiger Kluge

letzte Änderung: 10.02.2005