Bischof, Walter
geb. 1910 in Böhmen,
gest. nach 1954 Magdeburg,
Glasgestalter, Bildhauer.

B. entstammte einer böhmischen Glasgestalter-Familie, erhielt in seiner Heimat eine entsprechende Ausbildung und siedelte sich 1945 in Magdeburg an. Seit 1946 war er als Lehrer an der Fachschule für Angewandte Kunst in Magdeburg tätig, wo er die Abteilung Glasgestaltung aufbaute und deren Leitung übernahm. 1952 wurde B. auf Betreiben des Direktors Otto Leretz durch den Leipziger Glasgestalter Walter Gluch abgelöst. 1953 gründete er eine Genossenschaft von Kunsthandwerkern verschiedener Gewerke in Magdeburg. B. schuf mit dem Aufbau der Abteilung Glasgestaltung an der Fachschule die Grundlage für die Entwicklung der Glaskunst in Magdeburg. Schwerpunkte seines Schaffens waren Gravuren sowie geschliffene und geschnittene Glasreliefs. Abgesehen von einer ausgestellten Arbeit war seine Beschäftigung mit der Plastik von untergeordneter Bedeutung.

Werke: Pokale und bildliche Glasreliefs: u. a. farbige Glasfenster für die Poliklinik Schönebeck und ein Altersheim in Berlin-Dahlem 1950; Glasfenster in der sowjetischen Botschaft Berlin, 1953; figürliches, mehrteiliges Glasfenster im Krankenhaus Haldensleben, 1953; Fenster mit transparenter Emailmalerei in den Wohnhäusern Magdeburg, Alter Markt 14–15; figürliches Glasfenster im Schulgebäude Magdeburg, Brandenburger Straße.

Literatur: Saur AKL 11, 194; Norbert Eisold, Die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg 1793–1963, 1993, 46.

Günter Paulke