Weinschenk, Hans-Erich Hermann Paul, Prof. Dr. rer. nat.
geb. 11.12.1927 Rostock,
gest. 04.05.1986 Magdeburg,
Ingenieur, Hochschullehrer.

W. entstammte einer Kaufmannsfamilie und legte nach Unterbrechung durch den Wehrdienst während der letzten zwei Kriegsjahre 1947 in Rostock das Abitur ab. Vom Herbst 1947 bis Herbst 1949 studierte er in Rostock in der Hauptfachrichtung Physik. Danach wechselte W. zur Fakultät Elektrotechnik der Technischen Universität Dresden über und legte dort 1953 sein Diplom ab. 1956 erhielt er auf Grund einer Abschlußprüfung den Titel eines Schweißfachingenieurs und promovierte 1959 an der Bergakademie Freiberg. 1953 wurde W. Mitarbeiter des Zentralen Instituts für Schweißtechnik (ZIS) in Halle, wo er bald Leiter der Arbeitsgruppe Elektrotechnik wurde. Im Auftrag des ZIS baute W. 1955 das Forschungsgebiet “Schweißmaschinen und Steuerungen” auf. 1962 wurde er im gleichen Institut Leiter der Abteilung Forschung. Hier unterstand ihm ein Mitarbeiterstab von 70 Fachingenieuren. W. zeichnete für die gesamte schweißtechnische Forschung innerhalb des ZIS und damit der DDR verantwortlich. 1956 bis zu seiner Berufung zum Professor mit Lehrauftrag 1963 war er ständiger Lehrbeauftragter an der Technischen Hochschule Magdeburg. Er übernahm 1963 die Leitung der Fachrichtung und des Instituts für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Magdeburg. 1968–70 übernahm W. die Funktion des 1. Prorektors, 1970–76 war er Rektor der Technischen Hochschule Magdeburg und gehörte 1971–76 der SED-Bezirksleitung Magdeburg an. W. war ein international anerkannter Fachmann auf dem Gebiet der Lichtbogen- und Plasmatechnologie. Seine Verdienste lagen besonders im Aufbau der Fakultät für Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Magdeburg (die damals jüngste Fakultät), die er 1965–68 als Dekan leitete. Mit besonderer Energie widmete er sich speziell dem Aufbau des Instituts für Schwachstromtechnik. W. arbeitete mehrere Jahre (1965–69) als Vorsitzender des Fachverbandes Maschinenbau der Kammer der Technik und damit in deren Präsidium mit. 1970 wurde W. Vorsitzender des Zentralen Arbeitskreises “Elektrotechnologische Verfahren” des Forschungsrates der DDR. Auf Grund seiner Leistungen wurde W. 1963 als Verdienter Techniker des Volkes ausgezeichnet. Für seine erfolgreiche Tätigkeit als Rektor und für seine fachwissenschaftlichen Leistungen sowie für seine Tätigkeit in der Ausbildung und Erziehung wurde W. 1971 mit dem Vaterländischen Verdienstorden der DDR in Bronze ausgezeichnet, 1974 wurde ihm der Ehrentitel “Held der Arbeit” verliehen. Seine umfangreiche wissenschaftliche Publikationstätigkeit war auf die Darstellung eigener Forschungsergebnisse auf dem Spezialgebiet der Schweißstromquellen orientiert.

Werke: Der elektrische Lichtbogen und seine Anwendung am Beispiel der Schutzgasschweißung, 1955; Beitrag zur Veränderung des Abschmelzcharakters von ummantelten Elektroden durch den elektrischen Anschlußkreis, Diss. Freiberg 1959; Die Bedeutung lichtbogenphysikalischer Betrachtungen für die Weiterentwicklung der Schweißtechnik, in: ZIS-Mitteilungen 11, 1966.

Literatur: Hdb SBZ/DDR, 989.

Archivalien:  Universitätsarchiv Magdeburg: Personalakten.

Bildquelle: *ebd.

Carmen Schäfer

letzte Änderung: 02.03.2005