Weinhold, Herbert, Prof. Dr.-Ing.
geb. 16.12.1906 Plauen,
gest. 16.05.1990 Magdeburg,
Ingenieur, Hochschullehrer.

W., Sohn des Augenarztes Max W., legte das Abitur am Staatsgymnasium in Plauen ab. Er nahm 1926 an der Technischen Hochschule Danzig das Studium im Maschinenbauingenieurwesen auf. Nach dem Vordiplom setzte er an der Technischen Hochschule Dresden sein Studium fort und erwarb das Diplom in der Fachrichtung Betriebswissenschaft. 1935–45 arbeitete er als Betriebsingenieur bei der Firma Krupp in Essen. Nach Kriegsende übte er kurzfristig eine Tätigkeit als Schlosser und Fräser bei der Firma Wekado in Dresden aus, bis er 1947 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Betriebswissenschaften und Normung von Kurt Koloc an der Technischen Hochschule Dresden seine wissenschaftliche Laufbahn begann. W. war Lehrbeauftragter für die Fachgebiete “Industrielle Frauenarbeit” sowie “Rationalisierung, Normung und Typung”. Mit der Gründung der Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg wurde er 1954 mit der Wahrnehmung einer Professur für das Fachgebiet “Mechanische Technologie” beauftragt. Er promovierte 1956 an der Technischen Hochschule Dresden über Meßtechniken an Zahnrädern bei Georg Berndt und wurde 1957 zum Professor mit vollem Lehrauftrag für das Fachgebiet “Fertigungstechnik und betriebliches Meßwesen” an die Hochschule für Schwermaschinenbau in Magdeburg berufen. Bis 1963 machte sich W. in seiner Funktion als Prorektor für Forschung, als Dekan der Fakultät für Technologie und als erster Direktor des Instituts für Fertigungstechnik und betriebliches Meßwesen um den Aufbau der Magdeburger Hochschule verdient. Sein erfolgreiche Tätigkeit wurde 1963 abrupt unterbrochen. Weil er für eine einheitliche Technik-Terminologie im deutschsprachigen Raum eintrat, mußte er die Hochschule verlassen. Seine wissenschaftliche Tätigkeit setzte er im Kombinat für Getriebe und Kupplungen in Magdeburg bis zur Emeritierung fort. Seine Vorliebe für die Normung gab er nie auf, indem er weiterhin beratend für Fachkollegen in der DDR und auch in der BRD tätig war. So gehörte er bis zu seinem Tode u. a. auch dem DIN-Ausschuß “Verzahntoleranzen” an. Seine Verdienste um die DIN-Normung wurden 1960 durch die Berufung in den Waldemar-Hellmich-Kreis gewürdigt. Zahlreiche Publikationen, Vorträge, Patente, Mitarbeit in mehreren Normungsgremien begründeten seinen Ruf als Wissenschaft und Ingenieur. Sein unerschrockenes Auftreten und Wirken für freie Forschung und Normung ist bleibendes Vorbild.

Werke: Zusammenhang von Zahnweite und Zweikugelmaß mit den Verzahnungsfehlern an Stirnrädern, Diss. Dresden 1956; Stand von Normung, Bemessung und Ausführung von Pfählen und Pfahlwänden, 1979; Das neue Toleranzsystem für Stirnradverzahnungen, 1981.

Bildquelle: *Universitätsarchiv Magdeburg.

Siegfried Klaeger

letzte Änderung: 02.03.2005