Sass, Johannes
Friedrich |
1911–14 absolvierte S. eine Lithographenlehre und war anschließend bis 1918 Tagesschüler der Kunstgewerbeschule in Magdeburg. 1918/19 als Soldat eingesetzt, übte er 1919–21 eine nebenberufliche Tätigkeit an der Kunstgewerbeschule in Magdeburg aus und war anschließend freischaffend als Kunstmaler tätig. 1922 wurde er 2. Vorsitzender des Künstlervereins Börde in Magdeburg und siedelte 1925 nach Berlin über. Von hier aus schuf er 1928 Bürgermeisterbildnisse für seine Heimatstadt und 1929 Wandbilder für die Magdeburger Magdalenenkapelle. Studienreisen nach Italien, Holland, Südfrankreich folgten. 1928 wurde er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und nahm 1932 an der Ausstellung moderner deutscher Kunst in Oslo teil. 1933 erhielt S. den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes und war bis 1935 Stipendiat der Villa Romana in Florenz. Bis zur Schließung der modernen Abteilung der Nationalgalerie Berlin im Kronprinzenpalais 1936 waren dort Leihgaben von S. ausgestellt. 1936 nahm er an der Biennale in Venedig teil und war 1939–45 wieder Soldat. Bei einem Bombenangriff im II. Weltkrieg wurde 1944 seine Atelierwohnung in Berlin-Wilmersdorf zerstört, wodurch große Teile seines Werkes verlorengingen. 1950 wurde S. in Hannover ansässig und schuf für das dortige Innenministerium ein Wandbild. Seit 1956 lehrte er an der Werkkunstschule in Hannover.
Literatur: Vollmer 4, 1958, 161f.; Kunst für alle 51, 1935/36, 100–104; Westermanns Monatshefte 160, 1936; Christoph Becker/Annette Lagler, Biennale Venedig. Der deutsche Beitrag 1895–1995, 1995.
Jörg-Heiko Bruns