Meyer, Friedrich Wilhelm Franz, Prof. Dr. phil.
geb. 02.09.1856 Magdeburg,
gest. 11.04.1934 Königsberg/ Ostpreußen,
Mathematiker, Hochschullehrer.

Nach dem erfolgreichen Besuch des Domgymnasiums in Magdeburg studierte M. an den Universitäten Leipzig (1874/75) und München (1875–78), wurde 1878 in München promoviert und setzte seine Studien 1878–80 an der Universität Berlin fort. Nach seiner 1880 erfolgten Habilitation an der Universität Tübingen arbeitete er dort und an der Bergakademie Clausthal, die ihn 1888 als ordentlichen Professor berief. Von 1897 bis zu seiner Emeritierung 1924 war er Professor an der Universität Königsberg. M. verfaßte mehr als 130 Arbeiten zur Algebra und Geometrie, insbesondere zur Invariantentheorie, zu algebraischen Kurven und zur mehrdimensionalen projektiven Geometrie. Auf seine Initiative und mit Unterstützung der Göttinger Mathematiker Felix Klein und Heinrich Weber wurde 1894/95 der Entwurf für die zunächst auf sechs Bände konzipierte “Encyklopädie der Mathematischen Wissenschaft” erarbeitet, von der bis 1935 bereits 20 Bde vorlagen.

Werke: Bericht über den gegenwärtigen Stand der Invariantentheorie, 1892; Allgemeine Formen- und Invariantentheorie, 1909; Theorie unendlich benachbarter Geraden, 1911.

Literatur: Siegfried Gottwald, Lexikon bedeutender Mathematiker, 1990.

Karl Manteuffel