Düsing, Karl Gerhard, Prof. Dr. phil.
Ps.: Karl Gerhard
geb. 14.06.1859 Iserlohn/Westfalen,
gest. 01.12.1924 Magdeburg,
Lehrer, Schriftsteller.

Der Sohn des Kaufmanns Eduard D. studierte, nachdem er 1880 an der Oberrealschule in Lippstadt das Abitur abgelegt hatte, seiner Neigung entsprechend Naturwissenschaften in München, Leipzig und Jena. Hier promovierte der eifrige Schüler und Verehrer Ernst Haeckels 1883 mit der Dissertation über “Die Faktoren, welche die Sexualität entscheiden”. Im folgenden Jahr bestand er an der gleichen Universität das Staatsexamen für die volle Lehrbefähigung. Nach dem Probejahr am Realgymnasium in Iserlohn lehrte er ab 1885 an der Oberrealschule in Aachen, trat im Oktober 1902 in den preußischen Staatsdienst und erteilte an der neueingerichteten Königlichen Höheren Maschinenbauschule Aachen Unterricht in Physik, Chemie und Mathematik. Zum Oberlehrer befördert, wurde er ein Jahr später nach Kiel an die dortige Königliche Höhere Schiffs- und Maschinenbauschule versetzt, wo er Ende 1904 den Professorentitel erhielt. 1915 erfolgte seine Umberufung an die Königlichen Vereinigten Maschinenbauschulen zu Magdeburg. Hier wurde er 1922 zum staatlichen Oberstudienrat ernannt und trat 1924 mit einer außerordentlichen ministeriellen Erlaubnis zur Fortsetzung des Unterrichts in den Ruhestand. In seiner ernsten, von Idealismus getragenen Lebensauffassung war D. stets bemüht, Mathematik und Naturwissenschaften einfach und anschaulich darzustellen. Von seinen zahlreichen, insbesondere für technische Lehreinrichtungen und zum Selbstunterricht bestimmten mathematischen und naturwissenschaftlichen Schriften und Büchern seien folgende hervorgehoben: “Elemente der Differential- und Integralrechnung” (1908, 161949), “Einführung in die Algebra” (161942), “Lehr- und Aufgabenbuch der Algebra”, “Leitfaden der Kurvenlehre” (1911, 51940), “Experimentalphysik” (281963), bei späteren Auflagen wurden diese Fachbücher von Wilde und Schaefer überarbeitet), “Versuche im physikalisch-technischen Laboratorium”, “Lehrbuch der Chemie”, “Kleines Physikbuch für Gewerbeschulen” und “Einführung in die Mathematik und Mechanik” (für Werkmeister und Monteure). Schriftstellerisch betätigte sich D. auch auf anderen Gebieten und nahm, z. T. pseudonym, in zahlreichen Artikeln in Broschürenform sowie für Zeitungen und Zeitschriften zu naturwissenschaftlichen, pädagogischen und sozialen Fragen seiner Zeit Stellung. Privat beschäftigte sich D. mit neuen naturwissenschaftlich-technischen Entwicklungen wie etwa der Radiotechnik und der Fotografie.

Werke: s.o.; Patriotismus und Erziehung, o. J.; Der Uchthof. Roman, 1924.

Bildquelle: *Uwe Heinecke, Loitsche (privat).

Uwe Heinecke

geändert: 09.06.2004