Cremer, Fritz, Prof.
geb. 02.10.1906 Arnsberg/Westfalen,
gest. 01.09.1993 Berlin,
Bildhauer, Zeichner, Graphiker.

Nach einer Steinbildhauerlehre in Essen und der Gesellenzeit, in der C. für Will Lammert und Ludwig Gies arbeitete und nebenbei Abendkurse an der Folkwangschule besuchte, studierte er ab 1928 an den Vereinigten Staatsschulen in Berlin-Charlottenburg bei Wilhelm Gerstel, von 1934 bis 1938 als dessen Meisterschüler. 1936 erhielt C. den Preußischen Staatspreis mit Studienaufenthalt in Rom und hatte 1938–40 ein Meisteratelier an der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin. Ab 1946 übernahm C. eine Professur an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, ab 1950 als Mitglied eine Professur mit Meisteratelier an der Akademie der Künste zu Berlin/Ost. C. war ein Hauptvertreter des sozialistischen Realismus in der DDR. Er schuf Denkmalplastiken, Statuetten, Porträts sowie ein umfassendes graphisches Werk. Hauptwerke C.s in Magdeburg sind u. a.: “O Deutschland, bleiche Mutter” (1961–65), entstanden für die Gedenkstätte Mauthausen bei Wien, als Bronzezweitguß von 1983 auf dem Westfriedhof, und “Aufsteigender” (1967), Bronze, Fürstenwall, ursprünglich als Teil eines mehrfigurigen Monuments “50 Jahre Oktoberrevolution” für Magdeburg konzipiert.

Werke: Trauernde Frauen (Gestapo), Relief, 1936 (Museum Magdeburg); Buchenwald-Denkmal, 1958; Gekreuzigter, 1976 (ehemalige Johanniskirche Magdeburg).

Literatur: Saur AKL 22, 226–228 (W); Diether Schmidt, F. C., Leben, Werke, Schriften, Meinungen, 1972.

Uwe Jens Gellner