Barth, Johann Wilhelm Gottfried
geb. 01.01.1779 Magdeburg,
gest. 04.01.1852 Rheinsberg/ Mark,
Architektur- und Landschaftsmaler.

B.s Vater war Schullehrer an der Nicolaikirche in Neustadt bei Magdeburg. Seine erste Ausbildung erhielt er in der Fayence- und Steingutfabrik der Unternehmerfamilie Guischard in Magdeburg. 1796 trat er als Malerlehrling bei Johann Hubert Anton Forst in die Berliner Porzellanmanufaktur ein und absolvierte vermutlich als Schüler von Peter Ludwig Lütke eine Ausbildung an der Zeichenschule der Akademie der Künste. 1804 stellte der freischaffende Landschaftsmaler zum ersten Mal in Berlin aus. 1809–22 unternahm B. Reisen im Auftrage König Friedrich Wilhelms III. nach Königsberg, Memel, Riga und St. Petersburg und war längere Zeit in Rußland tätig. Er schuf während dieser Zeit zahlreiche Landschafts- und Architekturansichten in Gouache und Aquarell. Nach seiner Rückkehr wirkte er wieder in Potsdam und Berlin, wurde 1825 zum Königlich-preußischen Hofmaler ernannt und war seit 1841 in Rheinsberg ansässig. B. widmete sich ab Mitte der 1820er Jahre verstärkt der Ölmalerei und trat als repräsentativer Gestalter von Landschafts- und Städtebildern der Schinkelzeit, u. a. von Sankt Petersburg, Charlottenburg, Berlin, Rheinsberg, Potsdam, Havelberg, Tangermünde, Stendal, Salzwedel und Werben, hervor. 1826 stellte er auf der Berliner Akademieausstellung als Professor aus. Anläßlich des 200jährigen Gedenktags der Zerstörung seiner Heimatstadt Magdeburg im Jahre 1631 schuf er ein dreiteiliges Panorama der Stadt, von welchem nur der Mittelteil erhalten blieb (Schloß Charlottenburg, Neuer Pavillon); die Seitenflügel sind seit 1945 verschollen. Seine Gemälde befanden sich zumeist in königlichen Besitz und waren der Öffentlichkeit wenig zugänglich, was seinen Bekanntheitsgrad einschränkte.

Werke: 22 Gemälde, Gouachen, Aquarelle, Schloß Sanssouci, Potsdam.

Literatur: Saur AKL 7, 226f.; Renate Kroll (Bearb.), W. B. 1779–1852 – ein Architekturmaler der Schinkelzeit. Generaldirektion der Staatlichen Galerien und Schlösser Potsdam-Sanssouci 1981; dies., Der Landschaftsmaler W. B., ein gebürtiger Magdeburger, in: Magdeburger Blätter, 1985, 47–54.

Gerald Christopeit