August, Otto Oskar, Dr. rer. nat.
geb. 21.08.1911 Dobrzyca/Posen,
gest. 24.07.1985 Elsterwerda,
Geograph.

Der Sohn des Postschaffners Albert A. besuchte nach der Mittelschule in Nordhausen die Deutsche Aufbauschule in Sondershausen (Abitur 1931), studierte 1931–35 Geographie, Geologie, Physik und Chemie in Halle und promovierte dort 1944. Von 1937 bis 1947 war er, mit kriegsbedingten Unterbrechungen, Hilfsassistent am Geographischen Seminar der Universität Halle. Darauf folgten Assistenten- bzw. Oberassistentenstellen in Halle (1948– 54), am Geographischen Institut der Universität Leipzig (1954–60) und am Institut für Vor- und Frühgeschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaft zu Berlin (1960–72). Wesentlichen Einfluß auf die wissenschaftliche Entwicklung A.s übte der Nestor der Siedlungsgeographie Otto Schlüter in Halle aus. Neben seiner Lehrtätigkeit beschäftigte sich A. vorzugsweise mit siedlungs- und historisch-geographischen Themen. Besonders wichtig für den Raum Magdeburg wurde der “Atlas des Saale- und mittleren Elbegebietes” (3 Teile, 1958–61), den A. gemeinsam mit Schlüter herausgab und in dem er mehrere Blätter selbst bearbeitete, u. a. das Blatt 29 Magdeburg (zusammen mit Hans-Joachim Mrusek und Friedrich Schlette). Dieser Atlas ist eine der wichtigsten Grundlagen für die geschichtliche Landeskunde unseres Gebietes.

Werke: s o; Beiträge zur siedlungsgeographischen Erforschung der Dörfer Polleben, Volkstedt und Hübitz und ihre Fluren im Mansfeldischen, 1945.

Nachlaß: Kreismuseum Bad Liebenwerda; Heimatmuseum Luckau; Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt in Halle.

Literatur: Nachruf, in: Informationen Nr. 26 – Arbeitskreis für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa (28.11.1985); Nachruf in: Geographische Berichte 122, H. 1, 1987, 66f.

Bildquelle: *Ruth A., Döllingen (privat).

Lothar Gumpert

letzte Änderung: 02.09.04