Wegerer, Anton
geb. 13.04.1905 Neu-Ulm/Kreis Augsburg,
gest. 06.12.1985 Magdeburg,
Oberingenieur, Technischer Direktor.

Der Sohn eines Technischen Verwaltungssekretärs im Straßenbau besuchte 1915–20 die Oberrealschule Ravensburg/ Württemberg und schloß diese 1921 mit der Prima-Reife ab. Eine Lehre als technischer Zeichner bei der Firma Albert Bezner, Maschinenfabrik Ravensburg schloß sich bis 1924 an. 1924–25 folgte eine praktische Ausbildung in der Lehrwerkstatt, Härterei, Modelltischlerei und Montage der Maschinenfabrik Weingarten in Württemberg mit gleichzeitigem dem Besuch der Gewerbeschule. 1925–34 war W. dann in der gleichen Firma als Betriebstechniker in der Materialprüfung, der Schmiede, der Härterei und Schweißerei sowie im Werkzeugbau tätig. Als Betriebsingenieur für Fabrikation, Metallgießen und Vorkalkulation besaß er 1934–36 bei der Wilhelm Poppe AG in Kiel-Pries Handlungsvollmacht. 1936–45 war W. als Betriebsleiter und Oberingenieur für Werkzeug- und Modellbau sowie Druckgießerei bei der Schäffer & Budenberg GmbH in Magdeburg-Buckau tätig. Hier war er zuständig für die Generalüberholung und Reparatur von Werkzeugmaschinen und Ausrüstungen und arbeitete zudem als Werkzeug- und Lehrenbewirtschafter sowie Schmierstoffbeauftragter. Zwischen Februar und Oktober 1946 wurde er wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP als Reparaturschlosser, Ofenmann am Siemens-Martin-Ofen und Kolonnenführer in der Werkzeugmaschinenreparatur in die Fried. Krupp Grusonwerk AG Magdeburg-Buckau strafversetzt. 1946–47 noch als stellvertretender Gruppenleiter und Ingenieur für die Planung eines Armaturenwerkes sowie einer Gesenk- und Pressenschmiede für Buntmetalle, die als Reparationsleistungen in die Sowjetunion gingen, beim Technischen Büro des Militärstützpunktes der UdSSR in Magdeburg tätig, wurde er bereits 1947–49 als Betriebsleiter für alle Fertigungsbereiche, metallurgischen Betriebe und Vorbereitungsbereiche des Geräte- und Armaturenwerkes SAG Transmasch – vormals Schäffer & Budenberg und schließlich von 1951 bis 1961 als Technischer Direktor und Hauptingenieur dieser Bereiche eingesetzt. 1961–64 übernahm er als Leiter und Direktor das Zentrale Entwicklungs- und Konstruktionsbüro für Armaturen und führte die Verhandlungsgruppe Armaturen im Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW). Daran schloß sich die Übernahme des Direktionsbereiches Rekonstruktion sowie die Aufbauleitung für die Stahlgießerei Magdeburg-Rothensee an. W. war, ausgehend von breiten fachlichen Kenntnissen und hohem organisatorischen Geschick, an den Brennpunkten insbesondere der Armaturenentwicklung und -herstellung tätig. Er hatte wesentlichen Anteil am Aufbau des VEB Meßgeräte- und Armaturenwerkes “Karl Marx” Magdeburg und wurde dafür mehrfach als Aktivist und Verdienter Aktivist ausgezeichnet.

Literatur: Heinz Dobersch, Menschen am Werke. … aus dem Alltag eines großen Betriebes, VEB Meßgeräte und Armaturenwerk “Karl Marx” Magdeburg, 1963.

Bildquelle: *Götz W., Kleve (privat).

Werner Hohaus

letzte Änderung: 02.03.2005