Flickschu, Carl August
geb. August 1821 Guhrau/Schlesien,
gest. 01.05.1888 Burg,
Kaufmann, Tuchfabrikant, Stadtrat.

F., verheiratet in erster Ehe mit Pauline Müller, Tochter des Mitbesitzers der Tuchfabrik der Gebrüder Müller in der Oberstraße/Ecke Zerbster Straße in Burg, übernahm mit seinem Schwager ab 1855 die Tuchfabrik. F. gehörte zur Oberschicht der Stadt, erarbeitete ein beträchtliches Vermögen, zeigte sich aber sehr wohltätig gegenüber dem Gemeinwesen der Stadt Burg. Er verfügte die Stadtrat-August-Flickschu-Stiftung (30.790 Mark) für verarmte Einwohner, 5.000 Mark für den Frauenverein in Burg und rief die Flickschu’sche Renten- und Stipendienstiftung mit einem Kapital von 128.161 Mark ins Leben. F. war in zweiter Ehe verheiratet mit Albertine Styrle (geb. 1827 Ostrowo, gest. 30.09.1905 Burg), die nach seinem Tod mit Hilfe der nachfolgenden, in Kaufmanns- und Finanzgeschäften erfolgreichen Generation der Familie bis an ihr Lebensende die Wohltätigkeit fortsetzte. Während sie zu Lebzeiten mit den sogenannten Brehmer Wiesen schon den Platz aussuchte, erwarb und 1898 der Stadt schenkte, vermachte sie nach ihrem Tod der Stadt 170.486 Mark für die Anlage eines öffentlich zugänglichen Stadtparks, der den Namen der Stifter tragen sollte. Durch Schwierigkeiten, u. a. bei der Gestaltung des Geländes am Fluß Ihle, konnte der Flickschu-Park erst 1912 realisiert werden.

Literatur: Gerhard Mittendorf, Die ausgedehnten Anlagen des Flickschu-Parkes im Osten der Kreisstadt, in: Volksstimme Burg vom 28.03.1992, 12; ders., Tuchmacher Müller erwarb das historische Gebäude 1815, in: ebd. vom 23.01.1997; Qualifizierungs- und Sanierungsgesellschaft Genthin/Burg, Burger Frauengeschichte(n) von Gestern und Heute, 1998.

Anita Skupin