Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung als Agronom und dem anschließenden Studium an der Schauspielschule Berlin (heute Hochschule für Schauspielkunst “Ernst Busch”) arbeitete Z. als Schauspieler in Erfurt, Halle und Nordhausen, wo er mit ersten Regiearbeiten hervortrat und ab 1974 Oberspielleiter wurde. Krankheitsbedingt unterbrach er seine Theatertätigkeit 1977–78 und arbeitete bei der Direktion für Theater und Orchester des Ministeriums für Kultur. Nebenbei unterrichtete er an der Schauspielschule in Berlin und deren Zweigstelle in Rostock. Aber das Theater ließ ihn nicht los, und 1978 kam er nach Magdeburg als Regisseur und zeitweise Oberspielleiter des “Theaters für Junge Zuschauer”. Z. begriff Theater immer als Kommunikationsangebot für Zuschauer jeden Alters, verfügte über ein genaues Gespür für die dramatische Tragfähigkeit von Literatur, wandte seine schauspielmethodischen Kenntnisse instinktsicher und phantasievoll an und erreichte damit Inszenierungsergebnisse, die für Theatermacher und Zuschauer gleichermaßen anregend und aufregend waren und mehrfach Preise im Hans-Otto-Wettbewerb der Theater errangen. Seiner regelmäßigen Gasttätigkeit am Puppentheater Magdeburg verdankt dieses Ensemble wesentliche Erkenntnisse über Freuden und Mühen bei der szenischen Umsetzung von Stoffen, die neu für das Genre Puppentheater waren, und obwohl er sich auch dort stets als Lernender begriff, wurde er zum geliebten – manchmal wegen seiner fordernden Unnachgiebigkeit im Inszenierungsprozeß auch “gehaßliebten” – Lehrmeister. Mit unangepaßt-schlitzohriger Naivität stellte er Machtstrukturen in Frage und gehörte deshalb, obwohl an der Anerkennung seiner Arbeit kein Weg vorbeiführte, nicht zu den Lieblingen jeweiliger Obrigkeiten. Sein viel zu früher Tod riß eine schwer zu schließende Lücke in die Magdeburger Theaterszene.

Werke: wichtige Inszenierungen: Shakespeare “Romeo und Julia”; Jewgeni Schwarz “Der Schatten” (jeweils Nordhausen); Albert Wendt “Sauwetterwind”; Peter Hacks “Kinder”; Revue “Frech wie Oskar” (jeweils Theater für Junge Zuschauer Magdeburg); Albert Wendt “Der Vogelkopp”; Gozzi/Leising “Der Rabe”; Peter Hacks “Armer Ritter” (jeweils Erstaufführung Puppentheater Magdeburg); Buckauer Hofspektakel (UA).

Elke Schneider