Vor dem I. Weltkrieg war S. bei Jacob Bierstedt in Colbitz als Architekt beschäftigt. Die beabsichtigte Gründung eines eigenen Unternehmens wurde 1914 durch den Einzug zum Militär vereitelt. Die Gründung des Baugeschäftes erfolgte 1920 als Gemeinschaftsunternehmen Sachse und Pessel. Nach dem Brand des gemeinschaftlichen Sägewerkes 1921 trennten sich beide, und S. führte das Geschäft allein weiter. Der Betrieb entwickelte sich mit seinen ca. 30 Beschäftigten zu einem der größten Baubetriebe in der Umgebung, der in der Weltwirtschaftskrise zwar in Schwierigkeiten geriet, sich aber bald wieder erholte. Von ihm wurden in Colbitz und den umliegenden Orten sehr viele Einfamilienhäuser, landwirtschaftliche und gewerbliche Gebäude errichtet. Nach dem II. Weltkrieg war S. von 1945 bis 1950 als Kreishandwerksmeister maßgeblich am Wiederaufbau des Handwerks im Kreis Wolmirstedt beteiligt. Er nahm sich insbesondere der männlichen Lehrlinge an, deren Väter im Krieg gefallen waren. Nach seinem Tode ging aus dem Baubetrieb die Beton- und Kieswerk Hans Sachse KG hervor, die später in das Betonkombinat Magdeburg überführt wurde.

Literatur: Betriebschronik des Betonwerkes Colbitz, Ms. o. J.

Ernst Nielebock