Nach der Grundschule 1882–90 absolvierte K. ab 1890 eine Ausbildung zum Molkereifachmann und war später in diesem Beruf wie auch als Gastwirt tätig. 1914–18 diente er als Soldat im I. Weltkrieg. Von 1934 bis 1954 führte er ein Zigarrengeschäft, später einen Gemischtwarenhandel. Mehr als zehn Jahre war er Rendant der Spar- und Darlehenskasse in Dolle. K. gilt als der “Turnvater” des kleinen Ortes. Ab 1899 baute er den seit etwa zehn Jahren brachliegenden Männerturnverein Dolle neu auf und war 1903 Initiator und Gründungsmitglied des Letzlinger Heide-Gaus “Tanne”. Durch K. wurden Leibesübungen wie Turnen am Barren und Reck sowie Kraftübungen und Mattenturnen wieder ausgeübt. Jährlich fanden Heide-Gau-Turnfeste statt. 1907 ließ D. das Jahn-Denkmal erbauen und stiftete dafür den Hauptstein. Für seine verdienstvolle Arbeit erhielt er 1905 vom Männerturnverein Dolle ein Diplom; 1914 wurde er zum Ehren-Gauturnwart ernannt. Der Ende der 1930er Jahre verbotene Turnverein wurde 1949 als Sportverein “Tanne” neu gegründet. K. gehörte ihm bis zu seinem Tode als Ehrenmitglied an. 1950/51 ließ er einen Sportplatz anlegen, der seinen Namen erhielt. Seine sportlichen Erfahrungen gab er an seinen Sohn Eberhard weiter. Eine kleine Chronik seines Lebens befindet sich im Fundament des Jahn-Denkmals.

Marina Kitzel