W. war seit 1919 in der Zahnklinik der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) in Magdeburg, vormals Regierungsstraße, als Oberzahnarzt tätig und wurde 1928 zum Chefzahnarzt der 1927 in der Lüneburger Straße neu erbauten AOK-Zahnklinik berufen. Es war sein Verdienst, daß sich diese Klinik zur modernsten Zahnklinik einer deutschen Krankenkasse entwickelte. Die Klinik war technisch hervorragend ausgerüstet, u. a. mit einem großen zahntechnischen Laboratorium und Behandlungseinheiten, die mit leistungsfähigen Elektromotoren betrieben und mit hydraulisch gelagerten Behandlungsstühlen sowie automatischen Spaybecken bestückt waren. Diese Ausstattung ermöglichte auch Kieferoperationen und Bestrahlungen. Während des II. Weltkrieges blieb die Klinik erhalten; nach 1945 baute W. die Einrichtung neu auf. 1948 erfolgte die Übernahme der AOK-Zahnklinik als zahnärztliche Abteilung in die Allgemeine Poliklinik Magdeburg. W. war hier bis 1956 als leitender Zahnarzt tätig und arbeitete danach in Magdeburg als Beratungs-Zahnarzt der Sozialversicherung (SVK). Seine Arbeit war stets von hoher Wissenschaftlichkeit und Patientennähe sowie seinem Bestreben geprägt, qualitativ Hochwertiges zu leisten, das sich auch ökonomisch bewährte.

Literatur:  Chronik der Klinik für Stomatologie Magdeburg/Nord, Ms. 1988 (AOK-Archiv); Malte Bastian, Gesundheit für alle. Die Geschichte der AOK Magdeburg und ihrer Region, 1995, 82–85 (*B).

Ingeborg Schladebach

letzte Änderung: 02.03.2005