Lortzing, Gustav Albert |
Der Sohn eines Schauspielerehepaares, mit dem er auch in verschiedenen Engagements auftrat, erhielt seinen ersten Musikunterricht in Berlin bei dem Komponisten und Dirigenten Carl Friedrich Rungenhagen. 1823 heiratete L. die Schauspielerin Rosina Ahlers und trat gemeinsam mit ihr ab 1826 ein siebenjähriges Engagement in Detmold an. In dieser Zeit komponierte er Bühnenmusiken und brachte eigene Singspiele zur Aufführung, so die 1824 in Köln komponierte Oper “Ali Pascha von Janina”. Sein Oratorium “Die Himmelfahrt Christi” wurde 1828 in Münster/Westfalen uraufgeführt. Die Jahre 1833–44 sahen das Ehepaar L. in Leipzig, wo er als Schauspieler und Tenorbuffo engagiert war und auch als Kapellmeister wirkte. Hier wurden mehrere seiner Opern uraufgeführt, u. a. “Die beiden Schützen” (1837), “Zar und Zimmermann” (1837), “Der Wildschütz” (1842). Während der engagementlosen Zeit 1845/46 schuf er die romantische Zauberoper “Undine”, die unter seiner Vorbereitung und Leitung am 21.04.1845 (entgegen falscher Angaben in diversen Publikationen) in Magdeburg uraufgeführt wurde. Über ein zweijähriges Engagement als Kapellmeister in Wien und einige Jahre als Schauspieler kam er 1850 wieder nach Berlin, wo er bis zu seinem Tode am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater als Kapellmeister tätig war. L. gilt als Begründer der volkstümlichen deutschen Spieloper.
Werke: s.o.
Literatur: MGG, Sp. 1206–1231; Hobohm, Bd. 1; Georg Richard Kruse, A. L., 1899; ders. (Hg.), L.s Briefe, 1902, erweiterte Auflage 1913, 1947; Hellmuth Laue, Die Operndichtung L.s, 1932; Siegfried Goslich, Beitrag zur Geschichte der deutschen romantischen Oper, 1937; Hermann Killer, A. L., 1938; Richard Petzold, A. L., 1951; Jürgen Lodemann, L. und seine Spielopern. Deutsche Bürgerlichkeit, Diss. Freiburg/Breisgau 1962; R. Rosengard, Popularity and Art in L.s Operas, Diss. Columbia Univ. New York, 1973; Albrecht Goebel, Die deutsche Spieloper bis L., Nicolai und Flotow, Ein Beitrag zur Geschichte und Ästhetik der Gattung im Zeitraum 1835–1850, 1975; Siegfried Goslich, Die deutsche romantische Oper, 1975.
Bildquelle: *Telemann-Zentrum Magdeburg.
Lutz Buchmann