Lichtenberg, August Martin Heinrich |
L. erlernte auf Anregung seines in der Firma Johann Gottlieb Hauswaldt, Schokoladen-, Süßwaren- und Zichorienfabrik, tätigen Vaters Johann Heinrich L. (1817–84) den Beruf eines Graveurs. Seine Begabung als Holzschnitzer veranlaßte L., Holzmodelle anzufertigen, nach denen eiserne Formen zur Herstellung von Bonbons und Schokoladenfiguren gegossen wurden. 1866 gründete L. die Firma Heinrich Lichtenberg Magdeburg-Neustadt Bonbonmaschinen-Fabrik, eine der ersten Spezialfabriken für die Fertigung von Süßwarenmaschinen. Ausgehend von der Herstellung von Gravuren für das Prägen von Bonbons entwickelte und baute er komplette Anlagen und Maschinen für die Süßwarenproduktion und ließ diese teilweise patentieren. L. hat den Übergang von der Manufaktur zur industriellen Produktion auf dem Gebiet der Süßwarenherstellung eingeleitet und mitgestaltet. Nach seinem frühen Tod wurde die Firma von seinen Söhnen und Enkeln fortgeführt und zu einem international renommierten Unternehmen mit 70–80 % Exportanteil ausgebaut.
Literatur: Familienunterlagen Horst Lichtenberg, Magdeburg (privat)
Bildquelle: ebd.
Horst Lichtenberg