Köcher, Ferdinand Edmund, Prof. Dr. phil.
geb. 13.03.1859 Mörsdorf bei Altenburg,
gest. 11.12.1945 Magdeburg,
Pädagoge.

Der Sohn eines Gutsbesitzers besuchte von 1871 bis 1880 das Gymnasium in Eisenberg, studierte anschließend in Halle, Berlin, Paris, Leipzig und Marburg neuere Sprachen, Geschichte und Geographie und arbeitete als Lehrer in England. 1886 legte er die Staatsprüfung ab und war dann bis 1899 am Gymnasium und Realgymnasium in Altenburg tätig. Anschließend wechselte er an die Real- und Oberrealschule in Magdeburg und arbeitete ab 1908 als Professor am neuen Magdeburger Reformrealgymnasium (Bismarck-Schule). Als Pädagoge wirkte er für die Durchsetzung eines reformierten Englisch- und Französisch-Unterrichts, zu dem er einige Aufsätze in der Zeitschrift für den neusprachlichen Unterricht publizierte. Er gab zudem Schulausgaben englischer und französischer Autoren heraus. K. war Vorsitzender der Ortsgruppe Magdeburg des Alldeutschen Verbandes, veranlaßte als solcher 1907 den Zusammenschluß nationaler, nicht parteipolitischer Vereine der Stadt Magdeburg und übernahm den Vorsitz der Vereinigung mit der Absicht, den nationalen Gedanken zu fördern und nationale Gedenktage zu Großkundgebungen zu gestalten.

Werke: Geschichte der Stadt Magdeburg im Umriß, 1900; Lehr- und Lesebuch der englischen Sprache für Gymnasien, 1902.

Literatur: Gustav Adolf Müller (Hg.), Deutschlands, Östereich-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild, 1911, 283f. (B).

Wolfgang Mayrhofer