Holzweißig, Friedrich Wilhelm, Prof. Dr. phil.
geb. 27.10.1846 Delitzsch,
gest. 30.03.1922 Berlin-Wilmersdorf,
Schuldirektor, Pädagoge.

H. besuchte bis 1866 das Gymnasium in Wittenberg. Anschließend studierte er evangelische Theologie und Philosophie an der Universität Halle. Ab 1869 wirkte er als Religions- und wissenschaftlicher Hilfslehrer am Gymnasium in Stendal und unterrichtete nach Festanstellung im Schuldienst und Promotion in Halle ab 1871 als Oberlehrer am Gymnasium/Realgymnasium in Bielefeld. 1883 wurde H. – erst 36jährig – Direktor des städtischen Victoria-Gymnasium in Burg und leitete von 1895 bis 1907 das Domgymnasium in Magdeburg, bevor er zum Gymnasium in Zeitz wechselte. Während seiner Amtszeit in Magdeburg erlebte das Domgymnasium mit einer Schülerzahl von 670 eine neue Blütezeit. Ein Reformgymnasium wurde angegliedert, und Schülervereine entstanden (1898 Literarischer Verein Domgymnasium; 1905 Gesangsverein "Domgymnasium"). H. gab Schul- und Übungsbücher sowie eine “Lateinische Schulgrammatik” (1885, 271912) für den altsprachlichen Unterricht heraus und publizierte mehrere Leitfäden für den Religionsunterricht, u. a. “Leitfaden zur Bibelkunde und Geschichte des Reiches Gottes im Alten und Neuen Bund” (1882, 161914), “Leitfaden zur Geschichte der christlichen Kirche” (1874, 91889) und den “Leitfaden zur evangelischen Glaubens- und Sittenlehre” (1875, 31887), die zahlreiche Auflagen erlebten und weite Verbreitung fanden. Seine “Griechische Syntax in kurzer übersichtlicher Fassung aufgrund der Ergebnisse der vergleichenden Sprachforschung” (1878) wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Werke: s. o.; Recensentur interpretum variae de usu fabularum Pindarico sententiae, Diss. Halle 1870.

Literatur: Adolf Hinrichsen, Das literarische Deutschland, 21891; Alfred Laeger, Gedenkschrift Vereinigtes Dom- und Klostergymnasium Magdeburg 1675–1950, 21967, 16, 46 (*B).

Wolfgang Mayrhofer

letzte Änderung: 30.03.2004