Das dritte Kind des Buchdruckers Karl Friedrich H. siedelte mit seinen Eltern 1871 nach Barby über. Nach der allgemeinen Schulausbildung absolvierte er an der Präparandenanstalt Barby 1883–87 die höhere Schule. Anschließend erhielt er im Barbyer Lehrerseminar bis 1890 die Ausbildung zum Volksschullehrer. Nachdem er in der ersten Hälfte des Jahres 1890 an der Volksschule in Chörau/Kreis Calbe tätig gewesen war, erhielt er an der Volksschule Barby eine Anstellung und war dort bis zu seiner Pensionierung Anfang August 1926 tätig. Er bekleidete lange Zeit die Stellung eines Konrektors. H. beschäftigte sich neben seinem Beruf mit der Geschichte der Stadt Barby und ihrer Umgebung. Sein bedeutendstes Werk war die “Chronik der Stadt und Grafschaft Barby”. Sie vermittelt bis dahin z. T. unbeachtete und unentdeckte Quellen und Fakten der 1000jährigen Geschichte der Stadt in systematisierter Form und besitzt nach wie vor große Popularität in der Stadt. Nach der Schließung des Barbyer Lehrerseminars 1925 schrieb H. die “Geschichte des Barbyer Seminars” (1933). Er war darüber hinaus Autor zahlreicher lokalhistorischer Artikel, die in der Heimatbeilage der Barbyer Zeitung und im Barbyer Hauskalender, dem späteren Heimatkalender für den Kreis Calbe, veröffentlicht wurden.

Werke: s. o.; Chronik der Stadt und Grafschaft Barby, 1901, ²1913, Sonderausgabe 1991 (Repr. 1995); Die Außenkanzel an der Friedhofskapelle in Barby, in: Von Barbys Türmen. Blätter zur Pflege der Heimatkunde in der ehemaligen Grafschaft Barby und benachbarter Gebiete. Heimatbeilage der Barbyer Zeitung, 1933; Saalhorn in Sage und Geschichte, in: ebd. 1934; Das ehemalige Vorwerk Döben, in: ebd. 1934; Graf Wolfgang I. von Barby, in: ebd. 1939.

Literatur: Chronik der Stadt und Grafschaft Barby, 1913, Sonderausgabe 1991; Barbyer Hauskalender für 1927, 1926; Barby (Elbe) – Tausendjährige Stadt, 1961, 35.

Bildquelle: *Andreas Radespiel, Magdeburg (privat).

Andreas Radespiel