Gude, Karl Heinrich
geb. 28.02.1814 Hasserode/Harz,
gest. 30.11.1898 Magdeburg,
Pädagoge, pädagogischer Schriftsteller.

G. besuchte von 1824 bis 1829 das Lyzeum in Hasserode und von 1831 bis 1834 das Schullehrerseminar in Halberstadt. Ab 1835 war er Lehrer an der Bürgerschule in Merseburg. Neben seiner Lehrertätigkeit übernahm er auch die Leitung der dortigen zweiklassigen Armenschule. 1848 erhielt er einen Ruf an die höhere Mädchenschule (Luisenschule) in Magdeburg. Hier arbeitete er 36 Jahre bis zu seiner Pensionierung 1884 und veröffentlichte in dieser Zeit eine Vielzahl von pädagogischen Schriften, von denen insbesondere sein “Vaterländisches Lesebuch” (1851) und die von ihm herausgegeben und mitverfaßte Reihe “Erläuterungen deutscher Dichtungen” (1877 ff.) größere Popularität erlangten. Auch seine Arbeit “Der Brocken und seine Wälder. Eine Schilderung des Lebens an und auf dem Brockengebirge” (1855) beansprucht gegenwärtig noch kultur- geschichtliches Interesse.

Werke: Vaterländisches Lesebuch in Bildern und Musterstücken für Schule und Haus, 1851, 171869 (mit L. Gittermann); Unterhaltungen und Studien aus dem Natur- und Menschenleben. Ein Almanach für die Jugend (4 Bde), 1852–1855; Erläuterungen deutscher Dichtungen, nebst Themen zu schriftlichen Aufsätzen, in Umrissen und Ausführungen. Ein Hilfsbuch beim Unterricht in der Lit. und für Freunde derselben, 1858.

Literatur: Christian Friedrich Kesslin, Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern der Grafschaft Wernigerode, 1856; Friedrich Adolph Wilhelm Diesterweg, Sämtliche Werke, Bd. 9, 1967, 616.

Wolfgang Mayrhofer