Dunker, Hans
geb. 20.12.1887 Königslutter/Kreis Helmstedt,
gest. 19.01.1963 Sulingen,
Lehrer, Museologe.

Der Sohn eines Wägemeisters in einer Zuckerfabrik in Königslutter wandte sich nach dem Besuch der Schule und des Lehrerseminars dem Lehrerberuf zu. Nach seiner Teilnahme am I. Weltkrieg kam D. zunächst an die Schule nach Altenweddingen im Kreis Wanzleben und wurde im Oktober 1921 an der evangelischen Stadtschule in Wolmirstedt angestellt, der er später auch als Rektor vorstand. Seit seiner Ankunft in Wolmirstedt widmete sich D. in der Stadt und im Landkreis zielgerichtet der Heimatpflege. Die Bildung einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft sowie die 1927 erfolgte Gründung eines Kreisheimatmuseums sind seiner persönlichen Initiative zu verdanken. Im Zusammenhang mit dem Bau des Mittellandkanals und der Autobahn durch den Kreis Wolmirstedt leitete er die Bergungen ur- und frühgeschichtlicher Funde und legte zugleich den Grundstein für deren wissenschaftliche Auswertung. In einer 1934 erschienenen Broschüre gab er unter dem Titel “Vorgeschichte des Kreises Wolmirstedt” eine Zusammenfassung der erzielten Ergebnisse heraus. In der musealen Arbeit schuf sich D. auf dem Gebiet der Inventarisierung und Katalogisierung bleibende Verdienste. Das von ihm entwickelte Ordnungssystem für Sammelgut diente in den Jahren nach 1945 vielfach als Vorbild beim Wiederaufbau des Museumswesens. Die von ihm konzipierten Ausstellungen im Museum waren ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in der Stadt und Region. 1961 trat D. in den Ruhestand und siedelte an den von ihm gewählten Ruhesitz nach Sulingen um.

Werke: Die Hildagsburg. Der Burgwall von Elbeu, 1953.

Literatur: Werner Schierhorn (Hg.), Kreismuseum Wolmirstedt 1927–1992, 1992 (B).

Bildquelle: *Museum Wolmirstedt.

Guido Heinrich

geändert: 09.06.2004