Bollmann, Wilhelm Adolf, Dr. phil.
geb. 23.09.1905 Olvenstedt bei Magdeburg,
gest. 09.08.1991 Magdeburg,
Diplom-Landwirt.

B. entstammte einer alteingesessenen Bauernfamilie in Olvenstedt. Nach Besuch des Kloster-Gymnasiums in Magdeburg (Abitur 1924) und einer landwirtschaftlichen Lehre studierte B. an den Universitäten Göttingen und Halle, war 1927/28 Landwirtschaftseleve im Kreis Marienburg/Westpreußen und schloß das Studium an der Universität Königsberg ab (Diplom 1930, Promotion 1932). Nach 1933 wieder im Bezirk Magdeburg, war B. Taxator bei einer Hagel-Versicherungsgesellschaft und wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er kehrte 1946 aus der Kriegsgefangenschaft nach Olvenstedt zurück und war ab 1947 beim praktischen Pflanzenschutz in Sachsen-Anhalt tätig. Ab 1951 leitete er die Pflanzenschutzstelle beim Rat der Stadt Magdeburg. Von 1953 bis 1973 oblag ihm als Abteilungsleiter im Biologischen Institut des  VEB Fahlberg-List Magdeburg die Erprobung von neu entwickelten Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln in der landwirtschaftlichen Praxis. Besondere Verdienste erwarb er sich bei der Weiterentwicklung der Saatgutbeizung gegen Pilzbefall und tierische Schaderreger (“Falisan”-Präparate), bei der Einführung von materialsparenden Anwendungstechnologien, die dem technischen Fortschritt in der Landwirtschaft entsprachen (z. B. Feuchtbeizverfahren, Fumigant-Anwendung in Lagerhäusern), und durch eine umfangreiche Vortrags- und Beratungstätigkeit für die landwirtschaftliche Praxis. B. wurden mehrere DDR- wie auch Auslands-Patente über Saatgutbeizmittel erteilt.

Werke: Untersuchungen über die Verdaulichkeit der Nährstoffe von rohen, gedämpften und gedämpft-eingesäuerten Kartoffeln am Schwein, am Hammel, an der Milchkuh und an Mastochsen (Diss. Königsberg), in: Zs. für Tierzüchtung und Züchtungsbiologie 24, 1932, 229–357; Senfblattkäfer (Colaphellus sophiae Schall.) als Rapsschädling im Gebiet des Stadtkreises Magdeburg, in: Nachrichtenblatt für den Deutschen Pflanzenschutzdienst,  Neue Folge 5, 1951, 235.

Literatur: Unterlagen Familie B., Magdeburg.

Bildquelle: *ebd.

Hermann Grünzel

letzte Änderung: 01.02.2005