Menzel, Fritz
geb. 13.04.1867 Helmstedt,
gest. 06.07.1935 Braunschweig,
Forstmann, Ornithologe.

M. studierte Forstwirtschaft in Eberswalde, kam 1895 als Forstreferendar nach Marienthal und war danach in Vorwohle/ Weserbergland, Helmstedt/Lappwald und Bad Harzburg tätig. Von 1912 bis 1932 leitete er das Forstamt des Braunschweigischen Amtsgerichtsbezirks Calvörde und siedelte im Ruhestand nach Braunschweig über. M., der eine frühzeitige Förderung durch die namhaften Braunschweiger Ornithologen Rudolf und Wilhelm Blasius sowie den Amtsrat Adolph Nehrkorn genoß, begann bereits Mitte der 1880er Jahre eine systematische Vogeleiersammlung anzulegen. Bereits ab 1884 zeichnete er ornithologische und oologische Beobachtungen in der Umgebung von Helmstedt für entsprechende faunistische Veröffentlichungen auf, die ab 1888 zumeist als kleinere Arbeiten in der Fachpresse publiziert wurden. Als Mitglied des Aller-Vereins übernahm er ornithologische Führungen durch die Calvörder Berge. 1928 verkaufte M. die von ihm auf Artenreichtum angelegte umfangreiche Eiersammlung an Alexander Koenig, einen der bekanntesten deutschen Ornithologen, in Bonn. Auch nach seinem Umzug nach Braunschweig blieb er ornithologisch tätig und lieferte Ergänzungen zu ornithologischen Werken von Rudolf Blasius und Matthias Brinkmann.

Werke: Versuch einer Avifauna von Helmstedt und Umgebung, in: Ornithologisches Jb. 1, 1890, 88–94; Die Vogelweide von Helmstedt (Herzogtum Braunschweig) und Umgebung, in: ebd. 20, 1909, 85–117; Die Vogelwelt des Amtsgerichtsbezirks Harzburg, in: ebd. 28, 1917; Die Vogelwelt des Amtsgerichtsbezirks Calvörde, in: Ornithologische Monatsschrift 52, 1927, 138–147, 153–164.

Literatur: Ludwig Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, 236; Reinhold Brennecke, Dem Ornithologen F. M. zum Gedenken, in: Js. des Kreismuseums Haldensleben 26, 1985, 62–64.

Sieglinde Bandoly