Hoffmeister, Anne Johanne Emma Ilse
geb. 28.03.1892 Löderburg bei Staßfurt,
gest. 18.08.1968 Magdeburg,
Kunstgewerbelehrerin.

H. erhielt 1914 die Lehrbefähigung als Gewerbelehrerin für Kunsthandarbeiten an Fach- und Berufsschulen. Von 1915 bis 1921 war sie Lehrerin am Technischen Seminar in Hagen, wo sie Kurse für gestalterische Werkarbeit einrichtete. In Hagen gründete und leitete sie u. a. eine Ortsgruppe des Verbandes für Frauenkleidung und Frauenkultur, richtete einen kunstgewerblichen Laden “Werkkunst der Deutschen Frau” ein und machte die Öffentlichkeit mit neuen Wegen in der Erziehungsarbeit bekannt. Nach einjähriger Tätigkeit als Seminar- und Gewerbeschullehrerin am Pestalozzi-Fröbel-Haus in Berlin war H. 1922–32 als Seminarlehrerin am Technischen Seminar der Städtischen Haushaltungs-Gewerbeschule in Magdeburg, zuletzt als Fachvorsteherin, tätig. Sie gehörte ehrenamtlich der Kommission für den technischen Unterricht der Stadt Magdeburg und dem städtischen Museumsausschuß an, arbeitete an Plänen für eine Werk-Oberschule mit und war Dozentin an der Städtischen Volkshochschule. Als Vorsitzende der Ortsgruppe des Verbandes für Frauenkleidung und Frauenkultur und des Verbandes der Berufs- und Fachschullehrerinnen innerhalb des Allgemeinen Deutschen Lehrerinnen-Vereins richtete sie Fortbildungskurse für die technischen Lehrerinnen ein, veranstaltete Frauen-Bildungs- und Berufsschulwochen. H. wirkte bei der papiergestalterischen Herstellung eines Marionettentheaters und eines Märchenspieles für die Deutsche Theaterausstellung 1927 in Magdeburg mit. 1932–1933 war H. Direktor der Städtischen Haushaltungs- und Gewerbeschule sowie der gewerblichen Frauenberufsschule in Magdeburg. Nach ihrer Beurlaubung zum Oktober 1933 wurde sie auf eigenen Antrag zum April 1934 in den Ruhestand versetzt. 1945 wurde H. als Regierungs- und Gewerbeschulrätin des Dezernats für Berufs- und Fachschulen in die Bezirksverwaltung Magdeburg berufen. Von 1947 bis 1950 bekleidete sie das Amt der städtischen Berufs- und Fachschulrätin. Von September 1950 bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Schuldienst 1952 war sie hauptamtliche Studienleiterin des Lehrgangs für Berufsschullehrer in Magdeburg.

Literatur: Norbert Eisold, Die Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg 1793–1963, Kat. Magdeburg 1993.

Archivalien: StadtA Magdeburg: Akten.

Kristina Ziegler

letzte Änderung: 09.02.2005