Die Tochter eines Klein Santersleber Lehrers besuchte die Volksschule und wurde durch den Vater, der in ihr Heimatgefühl und Heimatverbundenheit zu wecken wußte, sorgfältig erzogen. G. blieb unverheiratet, wohnte zeit ihres Lebens in Klein Santersleben und führte nach dem frühen Tod der Mutter ihrem Vater den Haushalt. Sie erwies sich als beste Beherrscherin des Holzland-Ostfälischen der Börde und nahm einen hervorragenden Platz unter den ostfälisch schreibenden Autoren ihrer Zeit ein. Neben Gedichten und Kurzbeiträgen für das in Neuhaldensleben erscheinende Wochenblatt hinterließ sie als ein Stück unverzichtbaren regionalen Erbes den 1938 publizierten Gedichtband “Wiese un Wohnheit”, in dem sie ungeschönt das Bild der Menschen im Bördedorf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermittelte. Dieses Buch und viele ihrer Texte sind heute in der Börde noch vielerorts gegenwärtig und werden des öfteren rezitiert und nachgedruckt.

Literatur: Volksstimme vom 16.05.1995, 04.06.1996, 30.07.1997, 04.06.1999.

Karl Schlimme