Stollberg, Gustav
geb. 04.03.1866 Burg,
gest. 25.02.1928 Burg,
Tischlermeister, Kommunalpolitiker.

S. besuchte von 1872 bis 1880 die Knaben-Bürgerschule in Burg und erlernte dort bis 1883 den Tischlerberuf. Seinen Militärdienst absolvierte er 1886–88 im Infanterieregiment Fürst Leopold von Anhalt/Dessau (1. Magdeburgisches) Nr. 26 des IV. Armeekorps, Provinz Sachsen. Seit 1888 war S. Mitglied der SPD. Ab 1897 arbeitete er als Tischlermeister in seiner Burger Werkstatt in der Schulstraße 10. S. war politisch sehr engagiert, mehrere Jahre Stadtverordneter und um 1919 bis 1928 Stadtverordnetenvorsteher. Er beeinflußte aktiv die Gründung der Baugenossenschaft Burg e.G.m.b.H., um die Wohnungsnot in Burg zu lindern. Als Gründungsmitglied wurde er im April 1919 in den Aufsichtsrat der Genossenschaft gewählt. Seine Tätigkeit hierbei war durch seine ruhige, besonnene und entschlußfähige Wesensart beispielhaft. Seit 1925 Mitglied des Landtages, trat S. im Dezember 1927 für die SPD über den Wahlkreis 10 Magdeburg in den Reichstag ein. Seine Tätigkeit als Mitglied des Reichstages war nur von kurzer Dauer, denn nach einem schweren Leiden verstarb er zwei Monate später.

Literatur: Max Schwarz, Biographisches Hdb. der Reichstage, 1965, 770; Nachruf G. S., in: Denkschrift zum 10jährigen Bestehen der Baugenossenschaft Burg, 1929, 4f.

Paul Nüchterlein

letzte Änderung: 01.03.2005